Buch ohne Grenzen

Mit „Endgame“ betritt der Beststeller-Autor James Frey Neuland: Das Multimediaspektakel besteht aus Buch, Schatzsuche, Social-Media-Präsenz, Augmented-Reality-Game und Film. Im TR-Interview erzählt er, wie er die Zukunft des Buches sieht.

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Buch ohne Grenzen

James Frey (rechts) mit Co-Autor Nils Johnson-Shelton in Las Vegas vor dem Preis des im Buch verborgenen Rätsels: Goldmünzen im Wert von 500.000 Dollar.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jens Lubbadeh

James Frey landete mit seinem Debüt „A Million Little Pieces“ 2003 gleich einen Bestseller – und einen Skandal, als herauskamm dass Frey Dinge übertrieben oder erfunden hatte. Dann gelang ihm das Comeback. Mit „Endgame“ betritt er Neuland. In dem Werk verbirgt sich ein Rätsel, dem Gewinner winkt ein Goldschatz. Die Handlung: Zwölf Jugendliche müssen ein von Außerirdischen gestelltes Rätsel lösen und sich in einem Endkampf behaupten. Nur der Stamm des Siegers überlebt. Die Geschichte ist wenig fesselnd, zu pathetisch erzählt, die Protagonisten bleiben schablonenhaft. Und doch lenkt das Werk den Blick auf die Zukunft des Erzählens: als Multimedia-Spektakel, das weit über die Buchdeckel hinausgeht.

Im Interview mit Technology Review (neue Ausgabe online bestellen) sagt Frey, dass so seiner Meinung nach die Zukunft des Erzählens aussieht: „So wollen die Leute heutzutage Unterhaltung konsumieren, Bücher reichen nicht mehr.“ Dazu gehöre auch, dass die Charaktere Twitter- und Google+-Profile haben, die seit bereits ein Jahr vor Veröffentlichung aufgebaut wurden.

Das in dem Buch verborgene Rätsel, das auf einen Schatz im Wert von 500.000 Dollar in Goldmünzen führt und das Augmented-Reality-Game nach Vorbild des Google-Spiels „Ingress“ sieht Frey als wesentliche Elemente, um ein immersives Erlebnis zu bieten, das weit über die Buchdeckel hinausgeht: „'Endgame' soll in die digitale und die reale Welt ausstrahlen“.

Die neuen Technologien werden Einfluss haben, darauf, wie künftig Geschichten erzählt werden. "Technologie wird die Geschichten verändern. Es gibt eine Menge Widerstand gegen die Idee, dass wir neu definieren können, was ein Buch ist und ausmacht. Aber es ist unvermeidlich, dass das passieren wird."

Wird Frey also keine normalen Bücher mehr schreiben? „Ich werde zwischen beidem hin und her wechseln.“

Das vollständige Interview lesen Sie in Technology Review 01/15

(jlu)