CERN: Wahrscheinlichkeit fĂĽr Nachweis des Higgs-Bosons gewachsen

Die Forscher der Experimente zum Nachweis des Higgs-Bosons haben ihrer Ergebnisse an eine Wissenschaftszeitung ĂĽbermittelt. Eines der Teams ist sich inzwischen noch sicherer, das fehlende Teilchen des Standardmodells gefunden zu haben.

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Die Forscher am Kernforschungszentrum CERN sind sich mittlerweile noch sicherer, dass sie mit der Entdeckung eines neues Elementarteilchen das sogenannte Higgs-Boson nachgewiesen haben. Das geht aus den Papieren vor, die die Teams der an dem Experiment beteiligten Teilchendetektoren an die Physik-Zeitschrift Physics Letters B übermittelt haben. Nachdem sie bereits Anfang Juli von einer hohen Wahrscheinlichkeit (5 Sigma) gesprochen hatten, dass das Higgs-Boson tatsächlich existiert, hat eine der beiden Forschergruppen diesen Wert mittlerweile noch einmal erhöht.

Simulation eines Ereignisses im ATLAS-Detektor, bei dem ein Higgs-Boson entsteht.

(Bild: ATLAS)

Die Forscher am Teilchendetektor CMS halten in ihrer Zusammenfassung an dem Wert von 5 Sigma fest. Aus wissenschaftlicher Sicht haben sie demnach ein Elementarteilchen entdeckt, im Bereich von 125 Gigaelektronenvolt. Dagegen haben die Wissenschaftler am ATLAS-Projekt ihren Wert für die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung erhöht. Sie sprechen in ihrem Papier inzwischen von 5,9 Sigma. Das Experiment hätte demnach lediglich mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 550 Millionen das gemessene Ergebnis geliefert, würde das Higgs-Boson nicht existieren.

Aber auch diese hohen Wahrscheinlichkeitswerte sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass Fehler immer möglich sind. Als im vergangenen Jahr im OPERA-Experiment angeblich überlichtschnelle Neutrinos beobachtet wurden, wurde dem Ergebnis des Experiments der Wert von 6,2 Sigma zugewiesen (PDF-Datei). Mittlerweile ist jedoch klar, dass ein defektes Kabel die Messergebnisse verfälscht hat. Albert Einsteins Relativitätstheorie wurde damit bei dem Experiment nicht widerlegt (PDF-Datei).

In einem Artikel erläutert das CERN, inwieweit der jetzt erfolgte Nachweis das Standardmodell der Elementarteilchenphysik bestätigt. Demnach ist das Higgs-Bosons dafür verantwortlich, dass bestimmte andere Elementarteilchen eine Masse haben. Sollte nun erwiesen werden, dass dieses Teilchen wirklich existiert, sei die Forschung damit jedoch noch nicht abgeschlossen. Sollte es beispielsweise nicht der einfachsten vorhergesagten Version entsprechen, könnte daraus die Existenz einer ganzen Reihe weitere Teilchen folgen. Auch der Erforschung ganz anderer grundlegender Teile der Physik könnte die Entdeckung des Higgs-Bosons jetzt die Tür öffnen. (mho)