CES 2016: Glänzende Zukunft für VR, Drohnen, 4K-TVs und 3D-Printer
In seiner Prognose für dieses Jahr sagt der CES-Messeveranstalter für einige Produktkategorien ein Wachstum beim Umsatz von bis zu 440 Prozent gegenüber 2015 voraus.
Es ist mittlerweile Tradition, dass die Consumer Technology Association (CTA) als Veranstalter der CES vor dem Beginn der Messe seine Umsatzerwartungen für das gerade gestartete Jahr veröffentlicht. Im Mittelpunkt standen dabei bislang traditionell die "großen Fünf" der von der CTA definierten Gruppe der "Consumer Technology": Unterhaltungselektronik, Fernseher, Smartphones, Laptops und Desktop-Computer. Sie generierten im vergangenen Jahr in den USA alleine noch rund 51 Prozent des Gesamtumsatzes der von der CTA vertretenen Branche.
Neue Lieblinge: Virtual Reality und Drohnen
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Doch die CTA hat längst Nachfolger ausgemacht, die den Umsatz dieser Fünfergruppe nach ihrer Ansicht künftig unter die 50-Prozent-Marke drücken werden. An erster Stelle steht dabei wenig überraschen Virtual Reality. Der Bereich soll nach Schätzungen der CTA 2016 in den USA mit 1,2 Millionen Geräten einen Gesamtumsatz von 540 Millionen US-Dollar generieren. Das entspricht einem Wachstum gegenüber dem vergangenen Jahr von 440 Prozent.
Dies verwundert aber kaum, wenn man bedenkt, dass viele finale Produkte in diesem Bereich erst in diesem Jahr überhaupt erscheinen sollen – und dass die ersten Modelle wohl nicht zu Schnäppchenpreisen angeboten werden. Die CTA geht ja offenbar von einem Durchschnittspreis von 450 US-Dollar pro Gerät aus.
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An zweiter Stelle folgen Drohnen, die mit 2,9 Millionen Einheiten und einem Umsatz von rund 953 Millionen Dollar im Vergleich zu 2015 immer noch ein Wachstum von satten 115 Prozent erreichen sollen. Auf Platz 3 sieht die CTA 2016 Ultra-HD-Fernseher, die ein Umsatzplus von 65 Prozent bei einem Gesamtumsatz von 10,7 Milliarden US-Dollar erreichen sollen.
Auf den vierten Platz werden sich nach den Vorhersagen 3D-Drucker mit einem Wachstum von 38 Prozent schieben. Allerdings soll dafür der Verkauf von gerade einmal 179.000 Stück und ein Gesamtumsatz von 152 Millionen Dollar reichen. Zum Vergleich: Auf den Plätzen 5 und 6 folgen Smartwatches mit 22 und Smart-Home-Technik mit 18 Prozent Wachstum. Allerdings sollen diese Bereiche Gesamtumsätze von 3,7 Milliarden und 1,2 Milliarden US-Dollar generieren.
Smartphone- und Tablet-Sparte unter Druck
Die Umsätze der Klassiker bröckeln vor allem aus globaler Sicht merklich. So war etwa bei Smartphones schon 2015 nur noch ein einstelliges Wachstum zu verzeichnen. Laut CTAs Chef-Analyst Steve Koenig liegt dies allerdings nicht an einer sinkenden Nachfrage seitens der Konsumenten. Vielmehr kämen aus Asien immer mehr preisgünstige Geräte von Firmen ohne großen Markennamen auf den Markt, die durchaus mit den hochpreisigen Modellen konkurrieren könnten.
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Immerhin sagen GfK und CTA bei Smartphones für 2016 noch ein globales Umsatzwachstum von 8 Prozent voraus. Bei Tablets geht es mittlerweile nur noch darum, um wie viel Prozent der Umsatz 2016 sinkt. Immerhin waren laut Koenig in den USA Tablets im vergangenen Jahr sogar schon im besonders preisgünstigen Sechserpack angeboten worden.
Bei der Gesamtgruppe der Fernsehern soll sich der Absturz immerhin verlangsamen: Nach einem globalen Minus bei den Stückzahlen von 7 Prozent im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014 sollen die Verkaufszahlen in diesem Jahr nur noch um 1 Prozent zurückgehen. Bei dieser Vorhersage sticht wiederum heraus, dass 21 Prozent der weltweit verkauften Fernseher 2016 eine Bildgröße von 50 Zoll und mehr haben dürften. Das korreliert laut Koenig nicht zufällig mit der Vorhersage zu der Entwicklung bei der Verbreitung von Ultra-HD-Fernsehern. Sie retten also den Gesamtmarkt. (nij)