Chaos Computer Club warnt weiter vor De-Mail

Anstatt die elektronische Signatur einzusetzen werde versucht, "minderwertige und technisch sachfremde Verfahren" per Gesetz als sicher zu deklarieren, meint der CCC.

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Von
  • Detlef Borchers

Der Chaos Computer Club (CCC) hat sich in einer Stellungnahme (PDF-Datei) für den Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages nach früher geäußerter Kritik erneut gegen den Einsatz von De-Mail ausgesprochen. Anstelle des gebotenen und vom CCC begrüßten Einsatzes der elektronischen Signatur werde versucht, "minderwertige und technisch sachfremde Verfahren" per Gesetz als sicher zu deklarieren.

Der CCC erwartet angesichts des via De-Mail transportierten Materials (Verträge, Dokumente oder Bankkonten-Informationen) verstärkte Bemühungen der Hackerszene, die De-Mail-Server anzugreifen. Dem zu erwartenden Angriffsvolumen stehe "kein adäquates Sicherheitskonzept" gegenüber, da De-Mail nicht die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beherrsche.

Außerdem kritisiert der CCC eine fehlerhafte Formulierung in der Neufassung der Zivilprozessordnung im neuen Gesetzentwurf zur Förderung des elektronischen Rechtsverkehrs mit den Gerichten (PDF-Datei). Dort steht bislang, dass ab 1. Januar 2018 Mahnanträge mit der Identifizierungsfunktion des neuen Personalausweises (nPA) unterschrieben werden sollen. Tatsächlich ist die intergrierte eID-Funktion des nPA nicht mit einer elektronischen Signatur vergleichbar. Diese kostenpflichtige Signatur soll allgemein verfügbar werden, wenn die Pilotphase des Referenzprojektes Sign Me abgeschlossen ist. (anw)