Crytek stellt Entwicklung in Nottingham und Austin ein
Der angeschlagene deutsche Spielespezialist trennt sich von seinem englischen Studio, das derzeit an der Entwicklung von Homefront arbeitet. Harte Einschnitte treffen auch das amerikanische Studio in Austin.
Das angeschlagene deutsche Spielentwickler Crytek verabschiedet sich von seinen Studios in Großbritannien und den USA. Das Unternehmen stellte am Mittwoch seine Pläne für den Umbau zu einem Publisher vor. Demnach wurde das englische Studio in Nottingham samt "Homefront" an Koch Media verkauft. Die Entwicklung von "Hunt" in Austin (US-Bundesstaat Texas) wird nach Frankfurt verlegt.
Die englischen Entwickler sollen von Koch Media übernommen werden, heißt es weiter. Auch die Rechte an dem Spiel "Homefront", das in Nottingham entwickelt wird, gehen bei Abschluss des Deals an das deutsche Medienunternehmen über. Am Mittwochabend bestätigte die Koch-Media-Tochter Deep Silver die Übernahme, unter deren Dach die Entwicklung von "Homefront" fortgesetzt werden soll.
Darüber hinaus will Crytek die Arbeiten am Titel "Hunt: Horrors of the Gilded Age" vom Studio in Austin Austin-Studio nach Frankfurt verlagern. In Austin soll noch ein kleines Support-Team für die CryEngine verbleiben, die restlichen Mitarbeiter sollen die Möglichkeit haben, "sich auf neue Stellen bei Crytek in Deutschland zu bewerben".
Die Arbeit der Studios in Budapest, Istanbul, Kiew und Sofia soll erst einmal unverändert weiter laufen. Für die Studios in Shanghai und Seoul ist eventuell eine "engere Zusammenarbeit" angedacht.
Berichte über verspätete Gehaltszahlungen und Arbeitsniederlegungen bei der britischen Tochter und den Abgang hochrangiger Mitarbeiter bestimmten in den vergangenen Wochen die Berichterstattung über Crytek. Beispielsweise verließen Branchengrößen wie Produzent Mike Read (Crysis 3, Ryse) oder Software-Ingenieur Tiago Sousa bereits das Unternehmen. (vbr) / (mfi)