Die Touch-Oberfläche von "Windows 8"
Microsoft hat auf der Computex eine erste Demonstration der Touch-Oberfläche von "Windows 8" veranstaltet. Anwendungen laufen nun im Vollbild, können sich das Display aber auch teilen. Der alte Windows-Desktop kann wahlweise auch noch verwendet werden.
Microsofts Vizechef Michael Angiulo hat auf der Computex einen ersten Einblick in die Bedienoberfläche von "Windows 8" gegeben – anders als bisher sprach Microsoft übrigens nicht mehr von "next generation windows", [Update:] spricht aber offiziell weiterhin von einem Codenamen und setzt daher konsequent Anführungszeichen um den Namen. Wir verzichten im Folgenden auf die Tüddelchen [/Update]. War bei Windows 7 ein Designziel noch eine gute Performance auf schwachbrüstigen Geräten wie Ntebooks gewesen, würde man sich nun aktuellen Herausforderungen stellen, betonte Angiulo: Ultraportable Geräte, die per Finger bedient werden sollen. Windows 8 sei von Grund auf entwickelt worden, um das zu gewährleisten.
Die Bedienoberfläche von Windows 8 (13 Bilder)
Der Startbildschirm ist nun personalisiert, er ist (ähnlich wie bei Windows Phone 7) in Kacheln aufgeteilt, die ein Programm starten und gewisse Vorabinformationen des Programms enthalten können, beispielsweise die Zahl der ungelesenen Mails, den neusten Twitter-Tweet, das Wetter, den nächsten Termin oder die ersten Zeilen der neusten Mail. [Update:] Die Kacheln sollen sich mit Hilfe der Webtechniken JavaScript und HTML5 entwickeln lassen. [/Update].
Anwendungen laufen beim Start im Vollbild, also ohne Menüzeile, ohne Rahmen, ohne Statuszeile, ohne Windows-Startmenü. Eine Wischgeste von unten öffnet das Menü der Anwendung. Wischen von rechts öffnet das Windows-Menü mit Knöpfen für Suchen, Share, Startmenü, Internetverbindung und Einstellungen.
Eine Wischgeste von links schaltet zwischen gestarteten Programmen um. Lässt man den Finger sofort los, bekommt die Anwendung wieder das Vollbild, lässt man ihn eine Weile auf dem Display liegen, wird die Anwendung neben der gerade laufenden angezeigt. Wie viel Platz die beiden Anwendungen bekommen, kann man ändern. Ob man das Display für drei oder noch mehr Anwendungen aufteilen kann, erwähnte Angiulo nicht.
Zwei virtuelle Tastaturen stehen bereit, eine über die gesamte Displaybreite im Standardlayout, und eine mit kleineren Feldern links und rechts, die gut per Daumen bedienbar sein soll, wenn man das Tablet mit beiden Händen hält.
Der gewohnte Windows-Desktop lässt sich ebenfalls in dieser Art starten, dann hat man aber wieder die gleichen Probleme wie bisher mit der Bedienung, denn hier hat Microsoft keine erkennbaren Verbesserungen eingebaut.
Angiulo hielt die Tablets übrigens ständig im Querformat – ob und wie Windows 8 im Hochformat aussieht, erwähnte er nicht. Er sprach aber kurz über verschiedene Displayauflösungen und -Formate. Die Bedienoberfläche sei in voller Leistungsfähigkeit erst ab 1366 × 768 Punkten und im Seitenformat von 16:9 nutzbar. Bei Auflösungen hinab bis 1280 × 800 oder 1024 × 768 fehlt die Side-by-side-Darstellung, alles andere soll nutzbar bleiben. Bei 1024 × 600 steht allerdings nur der klassische Windows-Desktop zur Verfügung.
Unterstützt werden nicht nur Tablets, sondern auch andere Bauformen, Angiulo demonstrierte die Oberfläche auf einigen Notebooks und einem All-in-one-PC mit Touch-Display. Auf dem PC ließ sich die Oberfläche wie auf den Tablets bedienen, bei den Notebooks gibt es Tastenkombinationen und Mausgesten, die die Fingergesten emulieren – ähnlich dürfte das auch bei Desktop-PCs mit externem Monitor funktionieren.
Siehe zur Vorstellung von Windows 8 auch:
(jow)