Digital-Filmkamera im Taschenformat: Blackmagic Pocket Cinema Camera
Mit einem Bildwandler im Super-16-Format, einem hohen Dynamikumfang und HD-Auflösung soll die kleine Kamera nicht nur den analogen Pendants den Markt streitig machen.
Eine digitale Filmkamera im Gehäuse einer Taschenknipse hat Blackmagic auf der NAB vorgestellt. Neben ihren technischen Features ist der Preis eine Kampfansage: Die Pocket Cinema Camera soll ab Juli für weniger als 1000 US-Dollar erhältlich sein.
Die kleine Blackmagic enthält nach Herstellerangaben einen Bildwandler im Super-16-Format (12,48 mm × 7,02 mm), löst in 1080 HD mit 1920 × 1080 Pixeln auf und bietet einen Dynamikumfang von 13 Blendenstufen. Die Digitalisierung erfolgt in CinemaDNG RAW (12 Bit verlustfrei) oder in Apple ProRes 422 (HQ, 10 Bit); dabei legt die Kamera die Bilddaten entweder im Film- (voller Dynamikumfang) oder im HDTV-kompatiblen Modus auf SDHC/XC-Karten ab. Verwendet man die ProRes-422-Kodierung, entsteht ein Datenvolumen von 220 MBit/s; auf eine 64-GByte-Speicherkarte passen dann mehr als 50 Minuten Material. Das entspricht der Kapazität des auswechselbaren Akkus, der ebenfalls rund eine Stunde ununterbrochener Aufnahme durchhalten soll.
Das überraschend kompakte Gehäuse (ohne Objektiv 128 mm breit, 66 mm hoch, 38 mm tief) ist mit einem Micro-Four-Thirds-Anschluss ausgestattet, etwa um Objektive von Leica, Zeiss, Voigtländer, Olympus oder Lumix anzukoppeln. Super16-Cine-Objektive sind über Adapter nutzbar. Auf der Rückseite erlaubt das 3,5-Zoll-Farb-LCD eine Beurteilung des Aufnahmeblickwinkels und der Bildkomposition; eine verlässliche Schärfenkontrolle ist angesichts der Auflösung von 800 x 480 wohl nur bedingt machbar.
Video- und Audiodaten (48 kHz, 24 Bit) lassen sich via Micro-HDMI übertragen; ein Stereo-Mikrofon kann man an einer 3,5-mm-Klinkenbuchse anschließen. Die Fernsteuerung der Kamera ist per LANC möglich. Für Software-Updates und Konfigurationszwecke steht ein USB-2-Anschluss (Mini B) bereit. (uh)