E-Book-Streit: Steve Jobs' Postfach vor Gericht

In dem Verfahren um Preisabsprachen bei E-Books ist eine E-Mail von Steve Jobs ins Zentrum gerückt. Ein Entwurf davon stützt die Vorwürfe des Justizministeriums, aber die tatsächlich gesendete Fassung spricht für Apples Sichtweise.

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Nach einem Etappensieg des US-Justizministeriums im Prozess um vermeintliche wettbewerbswidrige Preisabsprachen im E-Book-Geschäft konterten Apples Anwälte noch vor der Fortsetzung des Verfahrens. Hintergrund ist eine E-Mail von Steve Jobs an Apples Internet-Dienste-Chef Eddy Cue vom 14. Januar 2010. Darin schrieb Jobs: "Damit kann ich leben, solange sie Amazon dazu bewegen, für Neuerscheinungen ebenfalls das Agenturmodell zu akzeptieren." Das widerspricht Apples Argument, bei der Einführung von iBooks sei es dem Konzern egal gewesen, welches Preismodell für die Konkurrenz gelte.

Apples Anwälte wiederum legten wenig später eine andere E-Mail von Jobs vor, berichtet AllThingsD. Demnach sei die vom Justizministerium vorgelegte Nachricht nie abgeschickt worden, sondern ein Entwurf geblieben. In der tatsächlich gesendeten Fassung habe Jobs lediglich darauf bestanden, dass die Konkurrenz keinen billigeren Endkundenpreis verlangen darf. Ein Wechsel Amazons zum Agenturmodell wird darin nicht gefordert.

In dem Prozess geht es um Apples Einstieg in den E-Book-Markt und den folgenden Wechsel der größten US-Verlage vom Modell der Großhandelspreise ("wholsesale") zum Agenturmodell. So hatte Marktführer Amazon feste Preise bezahlt und dann selbst bestimmt, wie teuer die E-Books angeboten würden. Nach dem Agenturmodell bestimmt der Verlag den Endkundenpreis und der Händler bekommt einen prozentualen Anteil. Das US-Justizministerium ist überzeugt, Apple habe die Verlage dazu gedrängt, Amazon keine E-Books mehr zu Großhandelspreisen zu verkaufen, letztlich seien die E-Book-Preise gestiegen.

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(mho)