E3: John Carmack bastelt an einem VR-Helm
Der Chef-Programmierer von id Software erkundet die virtuelle Realität und zeigte auf der Spielemesse den Prototypen eines mit dem Start-up Oculus entwickelten VR-Helms namens Rift mit besonders kurzen Reaktionszeiten.
John Carmack, Chef-Programmierer von id Software, hat auf der Spielemesse E3 in Los Angeles sein neues Bastelprojekt vorgestellt. Einen Bausatz für einen Virtual-Reality-Helm, der deutlich besser funktionieren soll als die bisher für Normalsterbliche bezahlbaren Modelle. Zu Demonstrationszwecken hat er einen Prototypen an einer Ski-Brille mit Klebeband befestigt, der mit einer 3D-fähigen modifizierten Version von "Doom 3" läuft.
Der Spieler soll über die Headset-Brille einen Blickwinkel von 90 × 110 Grad sehen. Das besondere des Systems sei die kurze Latenz von lediglich 20 ms. Möglich sei diese, weil Carmack kleine Panels mit 120 Hz Wiederholfrequenz einsetzt und sich von den Herstellern der Steuerelektronik eine modifizierte Firmware hat bauen lassen. Durch die kurze Latenz merke der Spieler keine Verzögerungen im Bildaufbau, wenn er den Kopf bewegt, sodass er besser in den virtuellen Raum eintauchen könne.
Carmack will den Helm später als Bausatz anbieten, der etwa 500 US-Dollar kosten werde. "Damit können geschickte Bastler einen VR-Helm bauen, der so gut wie ein Profisystem funktioniert, für das man derzeit rund 10.000 Dollar ausgeben muss. In ein bis zwei Jahren sehen wir dann vielleicht die ersten kommerziellen Spiele, die solche VR-Helme unterstützen", erklärte Carmack.
Update: Bei dem gezeigten Headset handelt es sich um ein System namens Rift, welches Palmer Luckey von Oculus in Zusammenarbeit mit Carmack entwickelt. Das Oculus Rift arbeitet mit einer Aufösung von 1280 × 800 Pixeln (640 × 800 pro Auge) und soll später auch kabellos betrieben werden können. Luckey und Carmack wollen das Projekt noch in diesem Monat auf Kickstarter vorstellen und per Crowd-Funding finanzieren. (hag)