EU-Kommission: Erfolgreiche Aktion gegen unseriöse Klingelton-Anbieter
Die EU-Kommissarin fĂĽr Verbraucherschutz, Meglena Kuneva, hat am Dienstag die Ergebnisse einer im vergangenen Jahr gestarteten europaweiten Ermittlungsaktion gegen Anbieter von Multimedia-Inhalten fĂĽr Mobiltelefone vorgelegt.
Die EU-Kommissarin für Verbraucherschutz, Meglena Kuneva, hat am Dienstag die Ergebnisse einer im vergangenen Jahr gestarteten europaweiten Ermittlungsaktion gegen Anbieter von Multimedia-Inhalten für Mobiltelefone vorgelegt. Danach wurden inzwischen 70 Prozent der insgesamt 301 Websites, die wegen missbräuchlicher Praktiken beim Verkauf von Klingeltönen, Hintergrundbildern oder sonstigen Handy-Diensten im Visier der Untersuchung standen, korrigiert (159 Webseiten) oder geschlossen (54 Sites).
Bei den Untersuchungen waren laut Kuneva insbesondere drei Probleme festgestellt worden. So wiesen fast 41 Prozent der untersuchten Websites Unregelmäßigkeiten bei Preisangaben auf. Auf vielen Websites hätten Informationen hinsichtlich der Preise teilweise oder sogar ganz gefehlt. Den tatsächlichen Preis hätten Verbraucher mitunter erst mit dem Eintreffen der Telefonrechnung erfahren. Bei Abonnements sei häufig nicht ausdrücklich das Wort "Abonnement" verwendet worden oder die Laufzeit nicht deutlich angegeben gewesen.
Bei 75 Prozent der untersuchten Websites waren die Händlerangaben unvollständig, was einen Verstoß gegen die Richtlinien über den elektronischen Geschäftsverkehr und über den Fernabsatz darstellt. Auf 35 Prozent wurden Informationen irreführend präsentiert, etwa indem vertragliche Details im Kleingedruckten versteckt oder schwer auffindbar waren. In 28 Prozent der Fälle wurden Dienstleistungen zwar als "gratis" angeboten, sie entpuppten sich später aber als kostenpflichtig oder an einen langfristigen Vertrag gekoppelt.
Das in Deutschland zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) erklärte, dass es hierzulande bei 20 Webseiten Anhaltspunkte für unseriöse Angebote gegeben hatte. Die Anbieter hätten ihre Seiten mittlerweile aber korrigiert. Besonders hart hat den Angaben zufolge Italien durchgegriffen, wo gegen neun große Unternehmen (darunter Telecom Italia, Vodafone und Wind) wegen diverser Verstöße Anfang des Jahres Geldstrafen in Höhe von rund zwei Millionen Euro verhängt worden seien. (pmz)