EU-Kommission startet Konsultation zu Open Data

Brüssel bittet im Rahmen einer Umfrage um Hinweise zur Umsetzung der unlängst beschlossenen Strategie zur Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors, aus denen spezielle Leitlinien erstellt werden sollen.

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Die EU-Kommission sieht großes Potenzial in öffentlichen Verwaltungsinformationen und möchte es weiter erschließen. Sie bittet daher im Rahmen einer am Freitag gestarteten Konsultation um Hinweise, wie die unlängst vom EU-Parlament beschlossene Open-Data-Strategie umgesetzt werden kann. Die Kommission erhofft sich davon praktische Ratschläge, um die Weiterverwendung etwa von Wetter- oder Verkehrsinformationen, Daten aus öffentlich finanzierter Forschung, Statistiken und anderen Arten von Informationen des öffentlichen Sektors zu fördern.

Interessierte Kreise können bis zum 22. November 2013 Beiträge einreichen. Mitte November will die EU-Kommission zudem zu einer Anhörung zum Thema der Befragung einladen. Die Ergebnisse sollen in spezielle Open-Data-Leitlinien für die Verwaltung einfließen, die 2014 veröffentlicht werden sollen.

Öffentliche Datenbestände zur freien Nutzung bereitzustellen ist eine der Schwerpunktmaßnahmen der Digitalen Agenda für Europa. Eine Studie im Auftrag der Kommission hat ergeben, dass der Open-Data-Ansatz in Europa ein Wirtschaftswachstum in Höhe von 40 Milliarden Euro pro Jahr und hunderttausende zusätzliche Jobs schaffen könnte. Laut der geänderten einschlägigen Richtlinie sollen Verwaltungsinformationen im Einklang mit Open-Data-Grundsätzen veröffentlicht werden. Eine beliebige Weiterverwendung wird damit aber untersagt, wenn etwa Urheberrechte Dritter verletzt würden.

Die Kommission kritisiert, dass "die Unsicherheit in Bezug auf die Einhaltung der Lizenzierungs- und Gebührenbestimmungen" in vielen Teilen der EU Innovationen und die kommerzielle Nutzung von Informationen des öffentlichen Sektors beeinträchtigt und möchte diese mit dem geplanten Prinzipienkatalog beseitigen. "Um europaweit Nutzen aus diesen Daten ziehen zu können, müssen die Vorschriften in klarer und einheitlicher Weise angewandt werden", betonte die für die Digitale Agenda zuständige Kommissarin Neelie Kroes. (sybe)