EU fördert Roboter-Entwicklung mit 700 Millionen Euro

In der Industrie sind Roboter schon lange im Einsatz. Jetzt halten Serviceroboter in Krankenhäusern, Seniorenheimen und Warenlagern Einzug. Auch die EU hat das Thema entdeckt.

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Von
  • dpa

Roboter erobern immer mehr den Alltag. Um die Weiterentwicklung voranzubringen, hat die Europäische Union jetzt ein neues Forschungs- und Investitionsprogramm gestartet. Wie auf der am Dienstag in München gestarteten Messe Automatica bekannt wurde, investiert die Europäische Kommission dafür 700 Millionen Euro. Derzeit umfasse der globale Markt für Robotik 22 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2020 könnte er auf mehr als 60 Milliarden Euro anwachsen. Europa sei mit einem Marktanteil von 35 Prozent bereits jetzt
MarktfĂĽhrer.

Impressionen vom Stand des Roboterherstellers Kuka auf der Automatica 2014.

(Bild: Messe München)

"Die Robotik-Revolution passiert genau jetzt. Wir sollten ihr nicht folgen, sondern sie anführen", betonte die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Neelie Kroes. "Roboter kürzen nicht menschliche Arbeitskräfte aus der Gleichung heraus: Im Gegenteil, sie sind Partner für eine bessere Zukunft." Mit der SPARC genannten Förderinitiative könnten in Europa voraussichtlich mehr als 240.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Gesamtinvestitionen der europäischen Industrie könnten sich auf 2,1 Milliarden Euro belaufen.

Erstmals sind auf der Automatica Serviceroboter ein Themenschwerpunkt. Der Weltroboterverband IFR schätzt, dass zwischen 2013 und 2016 weltweit mindestens 95.000 solch professioneller Helfer mit einem Wert von etwa 12,3 Milliarden Euro verkauft werden. Die Branche geht von zweistelligen Wachstumsraten in den kommenden Jahren aus. Besonders groß sei die Nachfrage in den Bereichen Logistik, Medizin, Pflege, Landwirtschaft, Inspektion und Wartung. Dort stehe der professionelle Einsatz der Serviceroboter vor dem Durchbruch. Hohes Potenzial hätten auch Überwachungs- und Sicherheitsroboter in allen möglichen Bereichen.

Auf der Automatica werden bis 6. Juni etwa 30 000 Besucher erwartet und damit ähnlich so viele wie vor zwei Jahren. (Friederike Holzweissig) / (mho)