Elektroauto-Pionier Tesla braucht frisches Geld: Model S hinter Plan

Der Elektroauto-Pionier braucht frisches Geld und will bis zu 150 Millionen US-Dollar an der Börse einsammeln. Zugleich räumt Tesla Verzögerungen beim Bau des neuen "Model S" ein. Großaktionär Daimler will bei der Kapitalerhöhung nicht mitziehen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Elektroauto-Pionier Tesla Motors will durch den Verkauf neuer Aktien bis zu 150 Millionen US-Dollar (116 Millionen Euro) einsammeln. Gründer und Firmenchef Elon Musk will dazu rund eine Million US-Dollar beisteuern, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

Zeitgleich teilten die Kalifornier gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC mit, dass sich die Auslieferung der neuen Baureihe Model S wesentlich verzögern wird. Bislang seien erst 255 Exemplare des viertürigen Elektroautos gebaut worden, und Tesla räumt ein, bis dato nicht über Erfahrungen mit einer Massenfertigung von Elektroautos zu verfügen.

Als weitere Gründe für die Verzögerung werden Engpässe bei Zulieferern, die Schulung von Mitarbeitern und eine rigide Qualitätskontrolle genannt. Bis zum Jahresende sollen maximal 3225 Fahrzeuge ausgeliefert werden. Das Elektroauto kostet in den USA ab 57.400 US-Dollar, was derzeit rund 44.500 Euro entspricht. Ursprünglich sollten die ersten US-Kunden ihre Wagen ab Ende Juni dieses Jahres in Empfang nehmen können.

Großaktionär Daimler will bei der jüngsten Kapitalerhöhung von Tesla nicht mitziehen. Die Schwaben besitzen momentan noch 4,7 Prozent an dem Start-up. Der Daimler-Anteil werde durch die Kapitalerhöhung verwässert, sagte eine Konzernsprecherin in Stuttgart auf dpa-Anfrage. Sie versicherte aber, dass Daimler mit der Partnerschaft sehr zufrieden sei. Tesla hat an der neuesten Generation des elektrischen Smart ed und der elektrischen A-Klasse mitgearbeitet und Teile geliefert. Momentan entwickelt Tesla einen elektrischen Antrieb für die neue B-Klasse.

Daimler war 2009 bei Tesla eingestiegen und damit noch vor dem Börsengang der US-Firma Mitte 2010. Zusammen mit dem Staatsfonds Aabar aus Abu Dhabi hielten die Stuttgarter rund 8 Prozent. Aabar hat sich mittlerweile aber zurückgezogen. Weitere bekannte Tesla-Aktionäre sind mit Toyota die Nummer Eins unter den Autobauern weltweit sowie der Elektronikkonzern Panasonic.

Tesla schreibt anhaltend Verluste, die sich im ersten Halbjahr 2012 auf 195 Millionen US-Dollar gegenüber 108 Millionen im Vorjahreszeitraum ausgeweitet haben. Zugleich gingen die Umsätze aus dem Verkauf von Fahrzeugen und Entwicklungsdienstleitungen – etwa für Daimler und Toyota – von 107 Millionen auf knapp 58 Millionen US-Dollar zurück. (ssu)