Elektroautos: Zulieferer Conti findet Partner in Südkorea

In das für Mitte 2012 geplante Joint Venture zur Fertigung kompletter Li-Ion-Batterien für Elektroautos bringt die koreanische SK Innovation Erfahrungen aus der Unterhaltungselektronik ein, Conti liefert die Steuerelektronik.

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Von
  • dpa

Der Automobilzulieferer Continental will künftig bei Elektroantrieben mit dem südkoreanischen Energie- und Petrochemieunternehmen SK Innovation zusammenarbeiten. Dazu solle bis Mitte des Jahres ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden, wie beide Unternehmen am heutigen Dienstag gemeinsam auf der Automesse NAIAS in Detroit mitteilten.

Die Südkoreaner sollen 51 Prozent der Anteile an dem Unternehmen halten, Conti den Rest. Zu den geplanten Investitionen wollte sich Conti-Chef Elmar Degenhart bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung nicht äußern. "Wir werden mit einer Mannschaft von 200 Mitarbeitern, mehrheitlich Ingenieuren, starten", sagte der Manager. 100 der Mitarbeiter kommen dabei aus der Berliner Entwicklungsabteilung von Conti. Über die Produktionsstandorte sei noch keine Entscheidung gefallen, sagte Degenhart.

Der bis zu 135 km/ schnelle Renault Fluence Z.E. ("Zero Emissions") soll im Februar auf den Markt kommen.

(Bild: heise Autos)

Das geplante Gemeinschaftsunternehmen soll komplette Lithium-Ionen- (Li-Ion)-Batteriemodule zum Einsatz in Elektro- und Hybridwagen gemeinsam entwickeln, produzieren und vermarkten. SK Innovation steuert die Batteriezellen bei, Conti liefert die Steuerelektronik. Die Zusammenarbeit sei langfristig ausgelegt, betonte Degenhart. Er hat sich zusammen mit Chef von SK Innovation, Jay Koo, vorgenommen, zum Marktführer bei Batteriesystemen aufzusteigen. Dazu müsse das Unternehmen nicht nur das beste Angebot machen, sondern auch auf der Preisseite wettbewerbsfähig sein. Den Markt für Elektro- und Hybridwagen schätzt Degenhart für 2020 auf 11 bis 12 Millionen Fahrzeuge weltweit.

Die Wahl sei nach langer Suche auf SK Innovation gefallen, sagte Degenhart. Dabei sei wichtig gewesen, dass die Südkoreaner von einzelnen Herstellern unabhängig agierten, schon Erfahrungen in der Unterhaltungselektronik hätten und damit mit großen Stückzahlen umgehen könnten sowie über ausreichend Finanzkraft verfügten. Conti habe nie vorgehabt, sich an der Zellentwicklung zu beteiligen, insofern ergänze SK Innovation die Kernkompetenzen der Hannoveraner.

SK Innovation kam 2010 auf einen Umsatz von umgerechnet rund 38,5 Milliarden US-Dollar. Der Geschäftsbereich für Li-Ion-Batterien wurde 1996 gegründet, 2005 erfolgte der Einstieg ins Autogeschäft. Außer der zu Daimler zählendenden Lkw-Marke Fuso beliefert das Unternehmen unter anderem auch Hyundai. Continental befasst sich seit zehn Jahren mit der Elektromobilität. Die Hannoveraner liefern unter anderem die Elektronik und den Elektromotor für die Renault-Modelle Fluence Z.E. und Kangoo Z.E. ("Zero Emissions"). (ssu)