Elektronische Landmarken für die Feuerwehr

Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für Angewandte Informationstechnik haben elektronische Hilfsmittel entwickelt, die Feuerwehrleuten sichere Orientierung auch in dichtestem Rauch ermöglichen sollen.

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Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für Angewandte Informationstechnik haben elektronische Landmarken entwickelt, die Feuerwehrleuten sichere Orientierung auch in dichtem Rauch ermöglichen sollen. Das berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 11/2011 (ab sofort online im Heise Shop zu bestellen ).

Grade mal acht Minuten hat ein "Angriffstrupp" der Feuerwehr, der in ein brennendes Gebäude geschickt wird – danach wird die Wahrscheinlichkeit, eine Person lebend zu bergen sehr gering. Technische Hilfsmittel zur Kommunikation und Orientierung im Einsatz könnten also dazu beitragen, wertvolle Sekunden zu sparen und so Leben zu retten.

Bislang nutzen beispielsweise die Kölner Feuerwehrleute zur Orientierung ein bewährtes Vorgehen: Sie halten sich in unbekannten Umgebungen immer rechts. Mit diesem Trick findet man auch aus einem Labyrinth heraus. Beim Einsatz markieren die Beamten die untersuchten Räume mit Kreide an der Tür und nutzen den Schlauch, um den Rückweg zu finden.

Diese beiden Funktionen könnten künftig die Landmarken übernehmen. Sie leuchten in unterschiedlichen Farben: Grün steht für durchsuchte Räume, gelb für teilweise durchsuchte, blau ist eine Wegmarkierung. Jede Landmarke hat zudem eine Nummer: Die erste Ziffer steht für das Team, die zweite identifiziert die jeweilige Markierung.

Jeder Beamte nimmt fünf Landmarken mit – dazu eine Fernsteuerung mit einem kleinen Display, auf der man alle bereits verteilten Landmarken sehen und durch Tastendruck aktivieren kann. Eine aktivierte Marke sendet Leuchtzeichen, einen Ton und ein Funksignal aus. An jedem Helm des Rettungstrupps ist eine Antenne angebracht, in der Helmmaske befinden sich acht kleine LED-Lampen. Je mehr LEDs leuchten, desto stärker das Funksignal. Bewegt sich der Feuerwehrmann um die eigene Achse, ändert sich die Anzeige – so kann er die Landmarke auch im dicksten Rauch ausfindig machen.

Sicherheitstrupps können die Signale zudem nutzen, um der Spur ihrer Kollegen genau zu folgen. Dank der Landmarken wissen nachrückende Trupps auch, welche Räume schon abgesucht wurden. Im Konzept der Forscher ist vorgesehen, auch die Feuerwehrleute selbst mit einem Sender und eigener Nummer zu versehen – im Prototyp funktioniert das allerdings noch nicht. (wst)