Entwickler von Museums-Touchscreens verklagt Apple
Flatworld Interactive bezichtigt den iPhone-Hersteller mit seinen Touchscreen-Produkten Patente der Firma zu verletzten.
Flatworld Interactive hat vor dem Bezirks-Bundesgericht von Nordkalifornien Apple angeklagt, zwei seiner Patente bewusst zu verletzen. Die in Villanova/Philadelphia beheimatete Firma wurde von dem Universitäts-Professor für Kognitionswissenschaft und Digital-Design Slavoljub Milekic gegründet und entwickelte in den 1990er-Jahren Systeme mit berührungsempfindlichen Bildschirmen, etwa für Museen. In dem Patent RE43,318 "Bedienoberfläche für die Entfernung eines Objektes von einem Display" nennt Erfinder Milekic als Zielgruppe Kinder ab 2 Jahren Alter. Es beschreibt wie Kinder mit den Fingern Bilder bewegen und manipulieren können.
In der Klage bezichtigt Flatworld Apple mit seinen Touchscreen-Geräten iPhone, iPad und iPod, aber auch mit den MacBooks, Trackpads und Mäusen, die über Gesten gesteuert werden können, geistiges Eigentum der Firma zu verwenden und ihr einen wirtschaftlichen Schaden zuzufügen.
"Wenn man Flatworlds Patent liest ist das wie eine Beschreibung der Gestenerkennung von allen betroffenen Produkten auf Apples Internetseite" schreibt Steve Berman, einer der Anwälte von der beauftragten Kanzlei Hagens Berman, in einer Erklärung. "Es ist klar, dass Flatworld die Technologie gehört, die Apple benutzt hat, um Milliarden Dollar mit unrechtmäßigen Verkäufen einzunehmen." Wie hoch die Schadensersatzforderungen sind, geht aus der Erklärung nicht hervor. Bisher ist auch keine Reaktion Apples bekannt geworden. Experten äußerten sich bereits kritisch über den Zusammenhang zwischen der patentierten Erfindung und Apples Produkten. (jes)