Entwicklung von Fortran 2015 schreitet voran
Im Oktober 2016 soll die neue Version der Programmiersprache Fortran fertig sein. Dafür sind aber zunächst noch die technischen Spezifikationen für die Verbesserungen zur Parallelprogrammierung festzuklopfen.
- Julia Schmidt
Über den Fortgang der Arbeiten an der neuen Version der prozeduralen Programmiersprache Fortran hat Intels Steve Lionel in einem Blogeintrag informiert. Ende Juni traf sich das internationale Standardisierungskomitee (ISO/IEC/JTC1/SC22/WG5, kurz WG5) in Delft, um über Einzelheiten von Fortran 2015 zu beraten. Die Aktualisierung der Sprache, die im Oktober 2016 erscheinen soll (der Name der Version bezieht sich in der Regel auf das Jahr der technischen Fertigstellung, nicht auf das des Erscheinens), hat seit einem Treffen der Arbeitsgruppe im letzten Jahr die festgeschriebenen Ziele, die Interoperabilität zwischen Fortran und C zu verbessern, das System zur parallelen Verarbeitung von Aufgaben zu ergänzen und Überschneidungen sowie Diskrepanzen zwischen bestehenden Funktionen zu entfernen.
Lionel erklärt die vergleichsweise wenigen Neuerungen die der Standard bringen wird damit, dass man beobachtet habe, dass die Standardisierung für Anbieter und Nutzer zu schnell ginge und man sie deshalb etwas verlangsamen müsse. Auch aus diesem Grund reduzierte das Komitee die Liste der vorgeschlagenen Funktionen für die Parallelprogrammierung deutlich. Deren Diskussion stellte den Schwerpunkt des Treffens in den Niederlanden dar. Zu den kleineren Änderungen, die Lionel erwähnt, zählt unter anderem das Zulassen des G0.d-Formats für alle Datentypen, während beispielsweise ein zusätzliches Syntax-Feature abgelehnt wurde.
Da die Arbeiten an den Funktionen zur Parallelisierung noch nicht so weit sind, wie es sich die WG5 letztes Jahr erhofft hatte, sprach man auch über Änderungen im Zeitplan. Die Gruppe einigte sich darauf, weiterhin versuchen zu wollen, ihn einzuhalten. Allerdings hält sie sich die Option offen, die Veröffentlichung nach hinten zu verschieben, sollten sich das Fertigstellen der technischen Spezifikation weiter hinauszögern. (jul)