Ericsson demonstriert LTE-Beschleuniger
Ericsson hat erstmals die nächste Evolutionsstufe der Mobilfunktechnik LTE Advanced unter Live-Bedingungen demonstriert. Zu den Merkmalen der neuen Technik gehört beispielsweise eine leistungsfähige Trägerbündelung.
Ericsson hat heute der schwedischen Regulierungsbehörde Swedish Post and Telecom Agency (PTS) die nächste Evolutionsstufe der Mobilfunktechnik LTE namens LTE Advanced demonstriert. Das Demo-System lieferte eine rund zehn Mal höhere Geschwindigkeit als die aktuell in Schweden zugänglichen LTE-Netze.
Das System, das in Stockholm zum Einsatz kam, nutzte handelsübliche Hardware und eine Testfrequenz, die die PTS eigens für diesen Zweck bereitgestellt hat. LTE Advanced wurde zwar bereits anlässlich des Mobile World Congress in Barcelona mit 1,2 GBit/s erstmals in Aktion vorgestellt, damals freilich noch unter Laborbedingungen. Nun führte Ericsson LTE-Advanced-Funktionen erstmals unter Live-Bedingungen vor, darunter die Trägerkopplung von 3 × 20 MHz für insgesamt 60 MHz sowie ein 8×8 MIMO-System. So lieferte der Downlink rund 900 MBit/s. Als Sender setzte Ericsson die hauseigene Multi-Mode-Multi-Standard-Basisstation RBS 6000 ein, als Empfänger ein bewegtes Fahrzeug, das zugleich die Netzleistung maß. Aktuelle LTE-Systeme nutzen maximal 20 MHz breite Träger.
Darüber hinaus nahm die Firma die Präsentation zum Anlass, um für eine weltweit koordinierte Frequenzvergabe für LTE Advanced zu werben. "Ericsson möchte alle Regulierungsbehörden darin bestärken, so früh wie möglich ein harmonisiertes Frequenzspektrum für LTE Advanced festzulegen", erklärte Ulf Ewaldsson, Vice President und Leiter der Product Area Radio bei Ericsson. "Die nächste LTE-Ausbaustufe erweitert nicht nur das Diensteangebot, sondern erhöht auch die technische Leistungsfähigkeit und die Datenraten deutlich. Damit können Netzbetreiber einen höheren Nutzen aus ihrer vorhandenen Infrastruktur ziehen."
Zu den neuen Merkmalen gehören die Trägerbündelung und ein umfassenderer Einsatz der Mehrantennen-Technik MIMO (Multiple Input Multiple Output). Damit soll die mobile Breitbandnutzung für den Anwender selbst bei hoher Netzlast noch komfortabler werden, erklärte Ericsson. LTE Advanced gründet auf dem globalen Telekommunikationsstandard 3GPP Release 10, während die aktuell eingeführte LTE-Technik auf 3GPP Release 9 aufsetzt. Erste Ausbaustufen der LTE-Fortführung könnten ab 2013 öffentlich in Betrieb gehen. (dz)