Ermittlungen gegen Telekom-Chef eingestellt
Die Bonner Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen René Obermann im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen bei Telekom-Töchtern in Mazedonien und Montenegro eingestellt.
Die Bonner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen Telekom-Chef René Obermann im Zusammenhang mit angeblicher Korruption in Osteuropa eingestellt. Nach der Auswertung sichergestellter Unterlagen und der Anhörung von Zeugen habe sich der Anfangsverdacht gegen Obermann nicht bestätigt, teilte die Behörde am Montag mit. Im Zuge der Ermittlungen waren Ende August 2010 auch die Konzernzentrale und die Privatwohnung Obermanns durchsucht worden.
In dem Fall geht es um Bestechungsvorwürfe aus dem Jahr 2005 bei Telekom-Beteiligungen auf dem Balkan. Obermann leitete damals die Mobilfunksparte des Konzerns. Tochterunternehmen in Mazedonien und Montenegro sollen versucht haben, mit Bestechungsgeldern die Märkte vor Wettbewerbern abzuschotten. Nach früheren Angaben der Telekom ging es um 30 Millionen Euro für Verträge, für die es angeblich keine Gegenleistung gab.
Die Telekom begrüßte die Einstellung der Ermittlungen gegen Obermann. "Das ist das Ergebnis, das wir erwartet haben", sagte ein Sprecher. Erst Mitte Dezember hatte der Aufsichtsrat Obermanns Vertrag vorzeitig um weitere fünf Jahre verlängert.
Insgesamt ermittelte die Bonner Staatsanwaltschaft gegen acht Manager. Die Verfahren gegen zwei der Beschuldigten – den Ex-Chef der mazedonischen MakTel und einen weiteren Telekom-Mitarbeiter – seien ebenfalls eingestellt worden, teilte die Behörde mit. Gegen fünf Personen, die unter anderem der Bestechung verdächtigt werden, dauern die Ermittlungen dagegen an. (vbr)