Europäische Best-Buy-Elektronikmärkte vor der Schließung

Nach dem Willen der britischen Carphone-Gruppe sollen die 2008 im Rahmen eines Joint Ventures gestarteten Elektronikmarktfilialen von Best Buy Europe geschlossen werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 39 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Im Rahmen eines Joint Ventures starteten der US-Elektronikriese Best Buy und die britische Carphone Warehouse Group 2008 die gemeinsame Vermarktung in Europa. Best Buy Europe sollte nicht nur die Handy- und Mobilfunkvermarktung europaweit ausbauen, auch der Aufbau von Flächenmärkten mit einem breiten Sortiment an Elektronikprodukten als Gegenpol zum Konkurrenten Media-Saturn war geplant. Die seither eröffneten 11 Filialen – allesamt in Großbritannien – stehen nun zur Disposition. Die Schließung soll bis zum Jahresende erfolgen, vorbehaltlich der Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern. Dies gab das britische Unternehmen heute am Rande der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen von Carphone Warehouse bekannt. Angepeilt hatten die Kooperationspartner ursprünglich einmal bis zu 200 Elektronikmärkte europaweit.

Während sich die Zusammenarbeit von Best Buy und Carphone auf dem Mobilfunksektor erfolgreich entwickelte, blieben die großen Elektronikmärkte – der erste ging Anfang 2010 an den Start – bis heute unprofitabel. Best Buy Europe musste zum Geschäftsjahresende am 31. März 2011 dafür 62 Millionen Britische Pfund (ca. 72 Millionen Euro) an Verlusten ausweisen, zum Ende September 2011 steht ein Minus von 47 Millionen Pfund (ca. 54 Millionen Euro) zu Buche.

Für die von der geplanten Schließung betroffenen rund 1100 Mitarbeiter solle nach alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten in anderen Sparten von Best Buy Europe gesucht werden. Denn auch an der grundsätzlichen Kooperation mit Carphone speziell im Mobilfunksektor werde das Unternehmen festhalten. Denkbar sei beispielsweise das Angebot der europaweiten Carphone- oder Phone House-Läden um Elektronikprodukte zu erweitern – insbesondere solche, die sich gemäß der "Connected World"-Strategie zur Vernetzung eignen. Unter dem Namen Global Connect wollen die beiden Unternehmen ihre Zusammenarbeit zudem auf weltweiter Basis ausbauen. Aus dem Engagement bei Best Buy Mobile in den USA und Kanada zieht sich Carphone unterdessen zurück und verkauft die bisher gehaltenen Anteile für gut 1 Milliarde US-Dollar an Best Buy. (map)