Ex-Acer-CEO Gianfranco Lanci wird Berater bei Lenovo

Als Berater soll Lanci dem chinesischen PC-Hersteller helfen, die Marktanteile auszubauen – insbesondere auch im Hinblick auf das Consumergeschäft in Europa und die Integration von Medion.

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Der ehemalige Acer-Chef Gianfranco Lanci steht dem chinesischen PC-Hersteller Lenovo künftig als Berater zur Verfügung. In enger Abstimmung mit CEO Yuanqing Yang soll Lanci einer offiziellen Unternehmensmitteilung zufolge seine Erfahrung aus dem erfolgreichen Aufbau der Acer-Geschäfte nun Lenovo zugute kommen lassen, nach dem er zwischenzeitlich gerüchteweise mit Samsung in Verhandlungen gestanden haben soll. Erklärtes Ziel sei es, Lenovos Marktanteile weltweit und speziell in Europa nachhaltig auszubauen – insbesondere auch im Hinblick auf das Geschäft mit privaten Endkunden, in dem Lenovo bisher nur eine Nebenrolle spielt.

Zahlen von Gartner zufolge kam Lenovo im zweiten Quartal 2011 in Westeuropa nicht unter die Top-5 der PC-Hersteller – in Deutschland nimmt zumindest die Essener Medion AG Rang vier ein, an der Lenovo mehrheitlich beteiligt ist. Acer war hingegen unter der maßgeblichen Regie von Lanci weltweit auf Platz zwei der größten PC-Hersteller aufgestiegen. Wesentlich dazu beigetragen hatte die konsequente Strategie des damaligen Acer-Chefs, die Produkte des taiwanischen Anbieters in den wichtigsten Einzelhandelsvertriebskanälen zu platzieren – sowohl online wie auch in den Filialen großer Retailer, darunter beispielsweise Media-Saturn.

Lenovos Stärke in Europa liegt unterdessen, in der Tradition des von IBM übernommenen PC-Geschäftes, eher im Geschäftskundenumfeld. Im zurückliegenden Geschäftsjahr konnte der Hersteller jedoch beachtliche Erfolge erzielen und zum Teil gegen den Trend im PC-Markt zulegen. Lenovo schob sich mittlerweile auf Rang drei der weltweit größten PC-Hersteller, während Acer in die roten Zahlen abstürzte. Mit der Übernahme von Medion hat sich Lenovo zudem eine im Consumer-Markt etablierte Marke gesichert. Auch das Know-how und die Kontakte für den Vertrieb jenseits des klassischen IT-Fachhandels steuert Medion bei. Nicht zuletzt könnte die von HP-Chef Leo Apotheker ausgelöste Verunsicherung bezüglich der Zukunft der PC-Sparte von Hewlett-Packard Lenovo zugute kommen – gerade auch im Endkundenmarkt, in dem Gianfranco Lanci mit Acer lange Jahre erfolgreich unterwegs war. (map)