Facebook erlaubt Bilder stillender MĂĽtter

Facebook lockert seine rigide Politik bezĂĽglich geposteter Bilder, die MĂĽtter beim Stillen ihrer Kinder zeigen. Offenbar sollen solche Bilder mit klar erkennbarer, weiblicher Brust nun nicht mehr zu Sperrungen fĂĽhren.

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Das soziale Netzwerk Facebook lässt nun doch Bilder von Frauen zu, die Babys stillen. "Wir sind auch der Meinung, dass Stillen etwas Natürliches und Schönes ist, und freuen uns, dass es den Müttern wichtig ist, diese Erfahrung mit anderen auf Facebook zu teilen“, heißt es in einem Eintrag des Unternehmens.

Bereits seit 2008 sorgt die Zensur von Bildern mit zuviel nackter Brust immer wieder für Proteste, etwa im Rahmen der US-Kampagne #freethenipple. Facebook begründete die Praxis bislang damit, dass bestimmte Bilder von stillenden Frauen gegen Richtlinien zu obszönen, pornografischen oder sexuell eindeutigen Inhalten verstießen – etwa wenn die ganze Brust oder auch nur der Warzenvorhof klar erkennbar seien.

Wegen dieses Fotos wurde die Facebook-Seite der Bloggerin Paala Secor zunächst gesperrt.

(Bild: Screenshot/Paala Secor)

Allerdings scheint diese Lockerung der Regeln noch nicht konsequent umgesetzt zu werden: So hatte Anfang dieser Woche die US-Bloggerin Paala Secor zum Test der neuen Regeln ein Bild gepostet, auf dem sie ihre Tochter stillt – mit dem Ergebnis, dass zunächst ihre Facebook-Seite gesperrt wurde. Facebook nahm das allerdings wieder zurück und entschuldigte sich schließlich bei der Bloggerin.

Gegenüber der IT-Seite The Verge bestätigte inzwischen ein Unternehmenssprecher die neue Politik. Auch Facebooks Community-Standards weisen beim Punkt "Nackheit und Pornographie“ darauf hin, das Facebook das "Recht der Menschen, persönlich bedeutsame Inhalte miteinander zu teilen“ respektieren wolle – zum Beispiel wenn sich um Familienfotos stillender Mütter handele. Allerdings verteidigt sich das Unternehmen auch damit, dass ins Visier geratene Bilder "fast ausnahmslos von anderen Facebook-Mitgliedern gemeldet werden, die sich darüber beschweren“.

In Deutschland hatte der Brust-Puritanismus des sozialen Netzwerks unter anderem Ende 2013 dafĂĽr gesorgt, dass der Facebook-Auftritt des ZDF "vorĂĽbergehend gesperrt" war. Stein des AnstoĂźes soll ein vom ZDF hochgeladenes medizinisches Brust-Bild gewesen sein, mit dem der Sender einen Bericht ĂĽber Implantate bewerben wollten. (axk)