Facebook grĂĽndet Sicherheitsbeirat
Ein ständiger Beirat von Vertretern fünf US-amerikanischer Organisationen soll dem Social Network dabei helfen, die Sicherheit der Nutzer zu verbessern und ein Online-Informationsangebot für Lehrer, Eltern und Jugendliche aufzubauen.
Im Bemühen um mehr Sicherheit in seinem Social Network will Facebook einen Beirat gründen. Mit seiner Hilfe will das Unternehmen regelmäßig die Sicherheitsvorkehrungen für die Nutzer prüfen. Der Beirat soll sich laut Mitteilung zusammensetzen aus Vertretern der US-amerikanischen Organisationen Common Sense Media, ConnectSafely, WiredSafety, Childnet International und The Family Online Safety Institute (FOSI). Zusammen wollen sie auch eine Online-Bibliothek mit Informationsmaterial für Lehrer, Eltern und Jugendliche aufbauen. Facebook arbeitet nach eigenen Angaben schon seit einiger Zeit mit externen Organisationen zusammen und erhofft sich nun noch mehr Rückmeldungen zu seinen Aktivitäten.
Facebook sieht die Gründung des Beirats als Teil einer umfassenden Strategie. 2008 hat der Netzwerkbetreiber eine Vereinbarung mit 49 Generalstaatsanwälten unterzeichnet, um Kinder vor Online-Verbrechern zu schützen. Facebook beteiligt sich außerdem an der "Internet Safety Technical Task Force" (ISTTF), einer Gruppe von Internetunternehmen, Nicht-Regierungsorganisationen, Wissenschaftlern und Technikexperten, die für Jugendliche im Internet eine sichere Umgebung schaffen will. Außerdem kooperiert Facebook mit dem Musikfernsehsender MTV in der Aktion "A Thin Line" gegen digitalen Missbrauch und mit dem britischen Sender BBC in einer Kampagne gegen Cybermobbing.
Auf Basis des neuen Gesetzes "Electronic Securing and Targeting of Online Predators Act" (e-STOP) des US-Bundesstaats New York haben Facebook und MySpace zuletzt tausende Profile von registrierten Sexualstraftätern aus ihren Netzwerken beseitigt. Allerdings musste sich Facebook im September 2007 Vorwürfe des New Yorker Generalstaatsanwalts Andrew Cuomo anhören, die Jugendschutzvorkehrungen im Social Network seien mangelhaft. Daraufhin richtete Facebook ein Meldesystem für Nutzerbeschwerden ein. Nicht nur wegen unzureichenden Schutzes junger Menschen, sondern auch wegen des Umgangs mit den Daten der Mitglieder wurde Facebook öfter kritisiert. Beispielsweise hat das Social Network nach massiver Kritik das Werbeprogramm Beacon gestoppt; auch musste es nach Beschwerden kanadischer Datenschützer eine Datenschutzlücke schließen. Zuletzt hat Unternehmensgründer Mark Zuckerberg angekündigt, das Privatsphäre-Modell zu überarbeiten. (anw)