FastMail: Google und Facebook graben XMPP das Wasser ab
Der E-Mail-Anbieter FastMail streicht den XMPP-Chat aus seinem Angebot. Zuletzt seien nur noch wenige Nutzer verblieben, Firmen wie Google und Facebook wĂĽrden dem freien Protokoll keine Zukunft geben.
Seit 1999 bietet die australische Firma FastMail E-Mail-Services und einen Chat-Dienst per XMPP an, nun haben die Entwickler das Aus für XMPP angekündigt. Laut Angaben des Anbieters hat der Chat-Dienst in letzter Zeit massiv an Boden verloren – zuletzt registrierte der Provider bloß wenige hundert Anwender auf seinen Servern.
Bemerkenswerte BegrĂĽndung
Bemerkenswert ist die Begründung für die Entwicklung: FastMail kreidet das schwindende Interesse an XMPP (auch Jabber genannt) vor allem Google und Facebook an. So habe der Suchmaschinen-Konzern Talk durch Hangouts ersetzt und dabei die Integration des freien Protokolls fallen gelassen. Facebook habe bei der Einführung der Platform API v2.0 des Messengers alle XMPP-Funktionen gestrichen. Insgesamt gebe es keinen größeren Anbieter mehr, der das Protokoll noch unterstütze.
IRC statt XMPP
Während private Nutzer immer stärker die dominierenden Plattformen wie WhatsApp verwenden würden, hätten professionelle Anwender sich zu zögerlich XMPP zugewandt – und wären zu häufig beim ehrwürdigen und verlässlichen IRC verblieben. FastMail bedauert die Entwicklung vor allem für die wenigen verbleibenden XMPP-Nutzer, doch mit einer so kleinen Basis könne man nicht die erwarteten Funktionen für den Chat bereitstellen. (fo)