Flexible 3D-Drucke in Wunschfarben
Auch der 3D-Drucker-Hersteller Stratasys treibt es jetzt bunt: Das Modell Objet500 Connex3 mischt aus drei wählbaren Grundfarben über 40 verschiedene Farbtöne zusammen und kombiniert starre Kunststoffteile mit flexiblen Komponenten.
Bisher gab es bunte 3D-Drucke vor allem aus Maschinen des Herstellers 3D Systems: Der hatte auf der Industriemesse EuroMold Ende vergangenen Jahres den ersten 3D-Drucker fĂĽr vollfarbige Modelle aus Kunststoff vorgefĂĽhrt; auf der Consumer Electronics Show (CES) im Januar zeigte er dann sogar eine Maschine, die Farbe in 3D-ZuckerstĂĽcke bringt.
Der Konkurrent Stratasys hat jetzt auf seine Weise reagiert: Sein Modell Objet500 Connex3 produziert ebenfalls Werkstücke in leuchtenden Farben. Während die Drucker von 3D Systems allerdings wie ein herkömmlicher 2D-Farbdrucker beliebige Farbtöne mischen und damit zum Beispiel auch 3D-Modelle mit farbigen Texturen produzieren können, muss man bei den Stratasys-Geräten einzelnen Teilen der 3D-Vorlage den gewünschten Farbton gezielt zuweisen. Dabei hat man die Wahl aus zehn Paletten mit jeweils 3 Grundmaterialien und damit Farben, aus denen sich jeweils 45 Zwischentöne mischen lassen. Eine Vorschau auf die Grundtöne und Paletten bietet der Hersteller auf seiner Webseite; dort kann man zur Probe auch ein paar 3D-Modellen seine Wunschfarben zuweisen.
Bunte 3D-Drucke aus der Objet500 Connex 3 (4 Bilder)
Farbige Helm-Prototypen
Der Drucker fertigt Bauteile bis zu einer Größe von 49 cm × 39 cm × 20 cm in horizontalen Schichten, die bis zu 0,016 Millimeter (16 µ) dünn sein können. Die Maschine hat acht Druckköpfe, verarbeitet sieben verschiedene Materialtypen von Stratasys, von farbigen oder transparentem Fotopolymeren der Vero-Familie über die flexiblen Tango-Materialien bis hin zu medizinischen oder speziell hitzebeständigen Werkstoffen. Als Stützmaterial für Überhänge fügt der Drucker zusätzlich ein gelartiges Fotopolymer ein. Den Preis für die Objet500 Connex3 erfährt man bei Stratasys auf Anfrage; er dürfte allerdings höher liegen als die maximal 5000 US-Dollar, die der günstige Farbdrucker CubeJet von 3D Systems kosten soll.
Stratasys war zu Ende des Jahres 2012 mit dem 3D-Drucker-Hersteller Objet fusioniert. Dessen Name ist als Firmenbezeichnung zwar verschwunden, lebt aber in den Modellnamen jener 3D-Drucker fort, die mit der von Objet entwickelten PolyJet-Technik arbeiten, bei aus wenigen Grundstoffen direkt beim Druckvorgang eine Vielzahl von Materialien mit gewünschten Eigenschaften wie Farbe, Elastizität und Transparenz mischen lassen: Die Druckköpfe tragen das flüssige Material in winzigen Tröpfchen auf, ähnlich wie ein Tintenstrahdruckter. Anschließend wird der Werkstoff direkt über UV-Licht gehärtet, bevor die nächste Schicht aufgetragen wird. Einige Produkte solcher Drucker – unter anderem die grauen Vorgänger der bunten Schutzbrillen aus der Bilderstrecke – zeigt unser Video von der Hannover Messe. (pek)