Freies Unix-Derivat FreeBSD 10.0: GCC und make fehlen in Standardinstallation

Unterstützung für Trim und LZ4-Kompression im ZFS-Dateisystem sind zwei der wichtigsten Neuerungen, die das jetzt erhältliche FreeBSD 10.0 mitbringt. Die Trim-Unterstützung im Dateisystem des Unix-Derivats ist für SSDs wichtig, damit diese über freigewordene Speicherbereiche erfahren.

Auf 32- und 64-Bit-x86-Systemen wird die GCC nun nicht mehr installiert, denn bei diesen Architekturen dient das auf LLVM aufsetzende Clang als Standard-Compiler. Das Build-Werkzeug make haben die FreeBSD-Entwickler durch bmake ersetzt, das von NetBSD übernommen wurde. Als Standard-Paketmanager dient nun pkg.

Zu den von FreeBSD unterstützten Plattformen zählt jetzt auch der Raspberry Pi. Auf x86-64-Systemen unterstützt das BSD-basierte Betriebssystem nun nicht mehr nur 1, sondern 4 TByte RAM. Die Entwickler haben zudem einige Erweiterungen vorgenommen und Treiber integriert, damit FreeBSD als Gast unter Microsofts Hyper-V arbeitet.

Details zu diesen und weiteren Neuerungen liefern die Release Notes. Einige bekannte Probleme listet ein Errata-Dokument; das erwähnt unter anderem Probleme mit VirtualBox, die sich allerdings nur auf mancher Hardware zeigen. FreeBSD 10.0 soll bis Ende Januar 2015 gepflegt werden und steht über zahlreiche Server zum Download bereit.

FreeBSD ist die wohl populärste Ausgabe der freien Unix-Derivate, die auf der freien Unix-Version 4.4BSDLite2   beruhen. Zu den bekanntesten Vertretern gehören neben FreeBSD unter anderem OpenBSD (bei dem die Entwickler ihren besonderen Focus auf Sicherheit schon im Basissystem hervorheben) und NetBSD (mit der wohl breitesten Unterstützung von Plattformen vom Highend-Server bis zu Embedded-Systemen). Zu diesen Unix-Derivaten gehören auch die FreeBSD-Abkömmlinge DragonFly BSD und PC-BSD.

Siehe dazu auch:

• FreeBSD im heise Software-Verzeichnis

(thl)