Fujitsu kooperiert beim 16-Kerner SPARC64 IXfx mit LSI

Der 16-kernige SPARC64 IXfx soll mit 236,5 GFlops rund 85 Prozent mehr Rechenleistung liefern als sein achtkerniger Vorgänger VIIIfx im Top500-Spitzenreiter.

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Fujitsu legt nochmal nach und entwickelt mit dem SPARC64 IXfx einen Nachfolger des SPARC64 VIIIfx alias Venus, der dem K Computer zu Platz 1 auf der Top500-Liste verholfen hat. Die acht Kerne des SPARC64 VIIIfx liefern bei 2 GHz Taktfrequenz zusammen 128 GFlops, der sechzehnkernige Nachfolger SPARC64 IXfx soll es auf 236,5 GFlops bringen, also rund 85 Prozent mehr. Zum Vergleich: Ein Opteron 6276 mit 16 Bulldozer-Kernen und 2,3 GHz erreicht per FMA4-AVX 147,2 GFlops, ein kommender Xeon E5 mit acht Kernen und 2,7 GHz soll per AVX 172,8 GFlops schaffen. Bei 130 Watt TDP resultiert daraus eine theoretische Effizienz von 1,33 GFlops pro Watt, der SPARC64 IXfx soll hingegen mehr als 2 GFlops/Watt bringen, dürfte also 115 Watt aufnehmen und erreicht eine Taktfrequenz von 1,848 GHz. Der Vorgänger SPARC64 VIIIfx ist mit 58 Watt spezifiziert. Weiterhin kommt direkte Wasserkühlung der Prozessoren zum Einsatz. Diese dient beim K Computer unter anderem dazu, durch besonders niedrige Chip-Temperaturen die Leckleistung zu minimieren.

Den neuen Sechzehnkerner will Fujitsu im modularen Superrechner Primehpc FX10 einsetzen, der beim Maximalausbau mit 1024 Racks mehr als das Doppelte leistet als der K Computer heute, nämlich 23,2 Petaflops/s. In jedem Rack sitzen 96 Knoten, die Minimalkonfiguration besteht aus vier Schränken mit 90,8 TFlops.

Bei der Entwicklung des SPARC64 IXfx kooperiert Fujitsu mit LSI. Der Prozessor soll mit 40-Nanometer-Strukturen gefertigt werden und einen Shared L2-Cache von 12 MByte Kapazität erhalten.

Die SPARC64-Prozessoren von Fujitsu kommen auch in der gemeinsam mit Oracle (früher Sun) entwickelten Server-Baureihe Enterprise M-Series zum Einsatz. Dort ist aber zurzeit erst die Generation VII+ aktuell. Zudem entwickelt Oracle auch die T-Reihe weiter: Der jüngste, von TSMC mit 40-nm-Technik gefertigte SPARC T4 hat mit 8 Kernen und 16 Threads nur halb so viele parallele Einheiten wie sein Vorgänger T3, soll aber viel höher takten und deshalb leistungsfähiger sein. Man erwartet (PDF-Datei), dass Oracle die beiden SPARC-Familien Schritt für Schritt verschmelzen wird.

Der Erfolg des K Computer mit der massiv-parallelen SPARC64-Architektur und dem TOFU-Interconnect war nicht von allen Beobachtern erwartet worden, denn das Projekt kämpfte mit Schwierigkeiten: Es war schon 2006 initiiiert worden, doch 2009 stieg Kooperationspartner NEC aus und Fujitsu stemmte die Aufgabe fortan alleine. (ciw)