Full HD fürs Smartphone: Mobildisplay mit über 440 ppi

Sharp nimmt nach eigenen Angaben die Serienproduktion von ultrahochauflösenden Mobildisplays für Smartphones auf. Die Displays mit 12,7 cm in der Diagonalen (5 Zoll) zeigen Full-HD-Auflösung.

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Sharp hat nach eigenen Angaben mit der Produktion von kleinen Smartphone-Displays mit Full-HD-Auflösung begonnen. Die fünfzölligen LC-Displays mit einer Diagonale von 12,7 Zentimetern haben eine Pixeldichte von 443 ppi (Pixel pro Zoll), was weit mehr ist als beispielsweise beim aktuellen iPhone 5 mit 326 ppi.

Hochauflösendens Mobildisplay von Sharp: Full HD auf fünf Zoll Diagonale

Interessant: Der japanische Hersteller erzielt die sehr feine Auflösung nicht durch Einsatz der sogenannten IGZO-Technik (Indium Gallium Zink Oxid), sondern mit der Eigenentwicklung Continous Grain Silicon (CGS). Gezeigt hatte Sharp das LCD offenbar schon auf der IFA, es dort allerdings nicht als CGS-Display zu erkennen gegeben. Nun präsentierte das Unternehmen das Display offiziell auf der CEATEC in Japan – und wurde dort sogleich für die Entwicklung ausgezeichnet.

CGS ist Sharps Variante der LTPS-Technik (Low Temperature PolySilicon) und hat wie diese eine sehr hohe oder höhere Elektronenbeweglichkeit. Hierdurch können die Transistorstrukturen deutlich kleiner ausfallen als bei TFTs aus herkömmlichem amorphen Silizium: Die CGS-Pixeltransistoren leiten besser, wodurch man bei gleicher Leistung mehr Bildpunkte ansteuern und auch die Steuerelektronik auf dem Panel integrieren kann. Dies führt zu dünnen, leichten Displays mit einer sehr schmalen Einfassung. Außerdem bedecken die CGS-TFTs weniger Pixelfläche, man benötigt also weniger Backlight – und damit weniger Energie – für dieselbe Helligkeit an der Displayoberfläche.

Die hochauflösenden Mobildisplays werden in der Mie-Fabrik Nummer 3 östlich von Osaka aus 730 × 920 mm großen Glassubstraten gefertigt. Die CGS-Produktion eignet sich nur für kleinere Displaydiagonalen. Größere Displays für hochauflösende Monitore oder TVs realisiert Sharp mit der IGZO-Technik in seiner Fabrik in Kameyama.

Sharp gilt als einer der Zulieferer für das iPhone 5 und sollte auch hochauflösende Panels für das neue iPad produzieren. Apple hatte vor geraumer Zeit in das japanische Unternehmen investiert und über eine mögliche Beteiligung des Auftragsfertigers Foxconn an Sharp verdichten sich die Beziehungen zwischen Sharp und Apple ebenfalls. In der Vergangenheit war Sharp allerdings mehrfach an den Qualitätstests von Apple gescheitert. (uk)