Future Urban Security mit großen Knall gestartet

Das Projekt AISIS, die "Automatisierte Informationsgewinnung und Schutz kritischer Infrastruktur im Katastrophenfall" hat einen mit Sensoren ausgestatteten Beton entwickelt, der bei Katastrophen Daten zur Einschätzung der Lage liefern soll.

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Von
  • Detlef Borchers

Mit einer Versuchssprengung in Bad Säckingen startete der Fraunhofer Innovationscluster Future Urban Security seine Forschungstätigkeit. Er setzt die Arbeit des abgeschlossenen Projektes "Future Security BW" fort, in dessen Rahmen rund 30 Millionen Euro Fördermittel flossen. Wichtigster Bestandteil war dabei das Projekt AISIS, die Automatisierte Informationsgewinnung und Schutz kritischer Infrastruktur im Katastrophenfall.

36 Monate lang entwickelte das Projekt AISIS einen Hochleistungsbeton, in dem robuste Funksensoren eingelassen wurden, die über piezo-elektronische Schaltungen Messdaten über den Zustand des Betons senden können. Im Schadensfall wie bei Erdbeben, Brand oder Sprengung sollen Daten von den Sensoren ohne Zeitverzögerung in ein Lagebewertungssystem fließen und die Einsatz- bzw. Rettungskräfte über das Ausmaß des Schadens informieren. Das mit 4,1 Millionen Euro geförderte Projekt unter Leitung der Züblin AG wurde nun mit einer Versuchssprengung auf einem Fabrikgelände in Bad Säckingen auf seine Einsatzfähigkeit geprüft.

Beim durchgespielten Ernstfall wurde untersucht, wie gut die "fühlenden, robusten Wände" Informationen über die Sprengung registrieren und den Einsatzkräften Daten zur Hand geben, wie sie sich gefahrlos in einem zerstörten Gebäude bewegen können. 150 Spezialisten des Technischen Hilfswerkes (THW), der Feuerwehr und des Roten Kreuzes waren an der Sprengübung beteiligt, die vom Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut EMI und dem THW vorbereitet worden war. Die Ergebnisse fließen in die Arbeit des Innovationsclusters Future Urban Security ein.

"Für ein sicheres Leben in urbanen Räumen entwickeln wir diese und viele weitere Systeme und Werkzeuge: autonome Roboter für gefährliches Gelände, Hard- und Software für intelligente Einsatzzentralen, Sensoren, die Sprengstoffe detektieren", erläuterte Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft die Stoßrichtung des neuen Clusters. Die Ergebnisse der Versuchssprengung in Bad Säckingen sollen auf der 6. Future Security vorgestellt werden, die Anfang September in Berlin stattfinden wird. (jk)