G7 gegen Hacker: Cyber-Attacken sollen wie bewaffnete Angriffe gewertet werden können
Die führenden Industrienationen wollen, dass das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen auch für Cyber-Attacken gelten. Dadurch könnten sich Staaten auf das Recht zur Selbstverteidigung berufen und gewaltsam gegen Angreifer vorgehen.
Die Gruppe sieben großer Industriestaaten (G7) will verschärft gegen Hacker-Attacken vorgehen. Angriffe über das Internet sollen mit einer herkömmlichen bewaffneten Attacke durch ein Land oder eine terroristische Gruppe gleichgesetzt werden, berichtete die japanische Zeitung Yomiuri Shimbun am Mittwoch. Eine entsprechende gemeinsame Erklärung sei für den am Donnerstag beginnenden zweitägigen G7-Gipfel im japanischen Ise-Shima geplant.
Recht zur Selbstverteidigung
Die führenden Industrienationen wollen demnach "energische Maßnahmen" gegen Cyber-Aggressoren ergreifen, schrieb das Blatt. Das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen sollen als maßgeblich auch für Internet-Attacken angesehen werden. Damit können sich Staaten auf das Recht zur Selbstverteidigung berufen und gewaltsam gegen Angreifer vorgehen. Auch der Weltsicherheitsrat kann notwendige Schritte beschließen.
Die G7-Staaten wollen sich laut Bericht in der Erklärung auch indirekt gegen die Internetsperren Chinas, Russlands oder anderer Länder wenden, indem sie sich für den freien Fluss von Informationen aussprechen und "Beschränkungen für den grenzüberschreitenden Datentransfer ablehnen".
Gegen Internetsperren
Über ihre "Große Firewall" genannten Internetblockaden sperrt zum Beispiel China den Google-Suchdienst, soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und die Videoplattform Youtube oder internationale Zeitungen und chinakritische Webseiten. (kbe)