GPUs für Smartphones und Tablets: Marketing-König Nvidia spielt keine Rolle
Nvidia ist mit einem Marktanteil von 0,7 Prozent kaum auf dem Markt für Smartphone- und Tablet-Grafikchips vertreten. Das geht aus einem Bericht der US-Marktforscher von Jon Peddie Research hervor.
Die Kombiprozessoren von Smartphones und Tablets enthalten immer leistungsfähigere Grafikeinheiten. Die US-Marktforschungsfirma Jon Peddie Research (JPR) hat nun einen Bericht veröffentlicht, der die Anteile der GPU-Hersteller im dritten Quartal 2014 aufzeigt. Das geringste Stück vom Kuchen bekommt demnach die Firma ab, die am lautesten fürs Marketing trommelt: Nvidia.
ULP-GeForce- und Kepler-SoC-GPUs von Nvidia haben insgesamt nur 0,7 Prozent Marktanteil, dicht gefolgt von Intel mobile mit 2,2 Prozent (Baytrail, Intel IGP). Fast ein Drittel des Marktes beherrscht Qualcomm (29,7 Prozent, Adreno-GPUs). Die restlichen 67 Prozent des Marktes verteilen sich auf GPU-IPs der drei Firmen Imagination Technologies (29,1 Prozent, PowerVR-GPUs), ARM (26,2 Prozent, Mali-GPUs) und Vivante (12,2 Prozent, GC-GPUs). PowerVR-GPUs stecken etwa in den Ax-Kombiprozessoren von Apples iPhones und iPads und einigen Intel-Atom-Prozessoren.
Der Markt für SoCs mit GPUs wuchs laut den Marktforschern von JPR im Vergleich zum Vorjahr beträchtlich. So wurden im ersten Halbjahr des Jahres 2014 rund 32 Prozent mehr Chips abgesetzt als im ersten Halbjahr 2013.
Jon Peddie Research sieht vor allem dank der mobilen SoC-GPUs weiter Wachstumspotenzial im Grafikmarkt, besonders bei chinesischen SoC-Herstellern. Er prognostiziert für das Jahr 2018 einen Absatz von insgesamt rund 3,6 Milliarden Grafikeinheiten, rechnet dabei aber die Mobil-GPUs von Notebooks mit dazu. Allerdings geht er davon aus, dass sich der von zahlreichen Herstellern geprägte SoC-GPU-Markt verdichten wird – wenn vielleicht auch nicht so stark wie im Desktop-GPU-Markt, auf dem nur noch AMD, Nvidia und Intel eine Rolle spielen.
Peddie unterstreicht, dass der enorme Leistungszuwachs von SoC-GPUs weitergehen muss, da es künftig auch Tablets mit 4K-Auflösung (3840×2160 Pixel) geben wird. Im Vergleich zu Full HD müssen die Grafikeinheiten dann acht statt zwei Millionen Pixel berechnen. Sogar die derzeit leistungsfähigsten Desktop-GPUs kommen arg ins Schwitzen, wenn sie Spiele in 4K darstellen. Allerdings werde es so bleiben, dass die 3D-Performance von SoC-GPUs mehrere Jahre hinter der von Desktop-GPUs hinterher hängt. Eine langsame Annäherung ist demzufolge nicht zu erwarten. (mfi)