Gegenwind für künftige SAP-Personalchefin
Luisa Deplazes Delgado soll im September ihr Amt als neue Personalchefin bei SAP antreten. Was nicht bei allen SAP-Verantwortlichen auf Begeisterung stößt.
Die designierte Personalchefin bei SAP, Luisa Deplazes Delgado, muss schon vor Amtsantritt mit Gegenwind kämpfen. Ein Mitglied des Aufsichtsrats weigerte sich, die Willkommensmail an die Schweizerin zu unterschreiben. "Ein Name fehlt", bestätigte ein Unternehmenssprecher. Konzernbetriebsratschef Stefan Kohl warf der Juristin in der Financial Times Deutschland zudem vor, sie habe "keine Erfahrung in unserer Industrie und im deutschen Mitbestimmungsrecht".
Delgado sammelte 20 Jahre Personalerfahrung beim Konsumgüterhersteller Procter & Gamble und leitet derzeit Procter & Gamble Nordic in Stockholm. Sie soll ihr Amt in Walldorf im September antreten. Ihrer Vorgängerin Angelika Dammann – die erste Frau im SAP-Vorstand – hatte den Posten vor gut einem Jahr aus persönlichen Gründen nach einer Affäre um Freiflüge aufgegeben.
Ausdrückliche Unterstützung erfährt die neue Personalchefin von der stellvertretenden Chefin von Betriebs- und Aufsichtsrat, Christiane Kuntz-Mayr, die selbst als Kandidatin für den Posten gehandelt worden war: "Mich hat Luisa als Person überzeugt und nahezu alle Mitarbeiter mit denen ich gesprochen habe, freuen sich über ihre Ernennung", betonte Kuntz-Mayr in einer Stellungnahme, die der dpa vorliegt. "Sie bringt viele Eigenschaften mit, die wir bei der SAP sehr gut gebrauchen können." Zudem gebe es bereits mehr als 350 positive Einträge in einem internen Blog zur Begrüßung der Schweizerin, betonte eine Sprecherin. Europas größter Softwarehersteller beschäftigte rund 60.000 Mitarbeiter. (jk)
