Global Hawk: US-Drohnenflug scheitert offenbar an Frankreich

Der heute geplante Überflug einer US-amerikanischen Global Hawk-Drohne musste wohl wegen der fehlenden Genehmigung der französischen Regierung abgesagt werden.

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Global Hawk

(Bild: Detlef Borchers / heise online<br>)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Unmut in der NATO: Die im Rahmen von NATO-Manövern geplanten Einsätze von Global Hawk-Drohnen an der Ostgrenze der NATO können vorerst nicht durchgeführt werden. Wie das Fachblog AugenGeradeaus! aus Natokreisen erfahren haben will, scheiterte der erste Flug an einer fehlenden Überfluggenehmigung der französischen Behörden.

Ausgehend von der Flugbasis im italienischen Sigonella sollte die HALE-Drohne (High Altitude Long Endurance) über dem Mittelmeer auf ihre Flughöhe von 15000 Metern steigen und dann über Frankreich und Deutschland zum Einsatzort in der Ostee fliegen, dort opto-elektronische Aufklärung betreiben und wieder nach Sigonella zurückfliegen. Die NATO hofft, dass die Flüge nun mit französischer Genehmigung im November durchgeführt werden können. Monatlich sind drei bis fünf Aufklärungsflüge geplant.

Warum die französischen Behörden die Überfluggenehmigung verweigerten, ist noch nicht bekannt. Die Verweildauer der Aufklärungsdrohne über französischem Boden wird ähnlich wie in Deutschland mit anderthalb Stunden pro Überflug angegeben. In dieser Zeit soll zumindest über Deutschland die eingebaute Sensorik abgeschaltet sein, wie das Verteidigungsministerium informierte: "An Bord dieses Luftfahrzeuges
befinden sich aktive und passive Aufklärungssensoren, deren Betrieb mit Blick auf die rechtlichen Aspekte bei der Erteilung der Überfluggenehmigung durch das Bundesministerium der Verteidigung strikt untersagt wurde. Die USA werden die Einhaltung dieser Auflage schriftlich bestätigen."

Militärbeobachter vermuten, dass eine ähnliche schriftliche Bestätigung der USA den französischen Behörden nicht zugegangen ist und möglicherweise auch den deutschen Behörden noch nicht vorliegt.

Als Nicht-NATO-Länder haben die Schweiz und Österreich bereits vor einem Jahr anlässlisch einer NATO-Übung vor der norwegischen Küste signalisiert, dass sie keine Überflüge von Global Hawks genehmigen werden. Eine weiter östlich verlaufende Flugroute über Kroatien und weitere Länder hoch nach Polen zum Einsatzgebiet in der Ostsee wurde von der NATO als Alternativroute nicht ins Auge gefasst. (axk)