Globalfoundries jetzt komplett in arabischer Hand
ATIC übernimmt die restlichen AMD-Anteile am Auftragsfertiger Globalfoundries, zu dem unter anderem die ehemalige AMD-Fertigung in Dresden gehört.
Drei Jahre nach seiner Gründung feiert der der Auftragsfertiger Globalfoundries nicht nur Geburtstag, sondern auch seine Unabhängigkeit: Die Firma ATIC hat die restlichen Globalfoundries-Anteile von AMD übernommen. AMD hatte noch 8,8 Prozent der Chip-Foundry besessen. Gleichzeitig und verbunden mit diesem Geschäft hat Globalfoundries mit AMD den Wafer-Zulieferungsvertrag (Wafer Supply Agreement/WSA) nachverhandelt. Die 2011 vereinbarten Quartalszahlungen entfallen nun vollständig. Für 2012 hat AMD einen ungenannten Preis pro Wafer ausgehandelt und für 2013 einen Rahmenvertrag.
Außerdem entlässt Globalfoundries AMD aus einer Exklusivitätsvereinbarung zur Fertigung bestimmter, ungenannter 28-Nanometer-APUs, für die Globalfoundries anscheinend in Vorleistung getreten war: Jedenfalls zahlt AMD dafür insgesamt 425 Millionen US-Dollar, aufgeteilt in mehrere Tranchen. Insgesamt entstehen für AMD Belastungen in Höhe von 703 Millionen US-Dollar, die im ersten Quartal 2012 verbucht werden.
Die 28-nm-Vereinbarung steht augenscheinlich in Zusammenhang mit erheblichen Veränderungen, die AMD an den Produktplanungen (Roadmaps) für die Jahre 2012 und 2013 angekündigt hatte. Nun kann AMD zumindest einen Teil der Fertigung von 28-nm-APUs auch an andere Zulieferer vergeben, unter denen TSMC der wahrscheinlichste Kandidat ist: TSMC fertigt schon jetzt die 40-nm-APUs der Baureihen C, E und G (Ontario/Zacate, Brazos-Plattform) und überbrückt mit den Brazos-2.0-Produkten die Lücke, die durch den Ausfall der eigentlich geplanten 28-nm-APUs Wichita und Krishna entsteht.
Globalfoundries betont derweil, dass die 32-nm-Fertigung auf SOI-Wafern sehr große Stückzahlen erreicht, nämlich ein Drittel des AMD-Produktmix. Außerdem stellt die Fab 8 in New York bereits erste Testprodukte im Rahmen einer Vereinbarung mit IBM her.
Die alleinige Globalfoundries-Besitzerin ATIC gehört zum Staatsfonds Mubadala aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Chairman of the Board von Mubadala ist Scheich Muhammad bin Zayid Al Nahyan, der Bruder des derzeitigen Emirs der Vereinigten Arabischen Emirate in Abu Dhabi. (ciw)