Google Glass: Neue Datenbrille für professionelle Anwender

Der Suchmaschinenriese verteilt offenbar bereits eine neue Version der Google Glass an Teilnehmer des Partnerprogramms, in dem professionelle Anwendungen für die Datenbrille entwickelt werden. Glass-Fans müssen sich dennoch weiter gedulden.

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Google-Glass

Die erste Google Glass war nicht unumstritten, die zweite soll nun erstmal den Profis überlassen werden.

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Lesezeit: 2 Min.

Google verteilt eine neue Version seiner Datenbrille Glass an Partner, die professionelle Anwendungen für die Brille entwickeln. US-Medienberichten zufolge haben zahlreiche Teilnehmer des Partnerprogramms “Glass at Work” bereits das neue Modell erhalten. Die Teilnehmer entwickeln Glass-Anwendungen für den Einsatz in Bereichen wie Gesundheitswesen, Energieversorgung oder Produktion.

Die neue Glass hat ein ähnliches Gehäuse wie ihr Vorgänger und ein etwas größeres Prisma-Display, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf damit vertraute Personen. Die neue Version hat demnach kein eigenes Brillengestell mehr, sondern eine Vorrichtung, mit der die Glass an anderen Brillen angebracht werden kann.

Google Glass

Ein Computer mit Display, Internet, Mikrofon und Kamera, alles in einer Brille – Google Glass bietet Navigation, Foto- und Video-Aufnahmen, Telefonanrufe, das Verschicken von Nachrichten und Informationen zur Umgebung. Scharfe Kritik kommt von Datenschützern, bei Usern stößt Google Glass auf Begeisterung ebenso wie harsche Ablehnung.

Weiter heißt es, in der neuen Glass stecke ein schnellerer Intel-Prozessor. Das Prisma, mit dem die Darstellung vom Mini-Display ins Blickfeld gelenkt wird, sei nun etwas größer und lasse sich sowohl horizontal als auch vertikal bewegen. Die WLAN-Verbindung soll ebenso verbessert sein wie die Laufzeit, die jetzt bis zu zwei Stunden dauern soll. Es gebe einen separaten Akku, der sich magnetisch an die Brille andocken lasse.

Der Konzern hatte Google Glass im Juni 2012 vorgestellt. Die erste Version wies einige Kinderkrankheiten auf, darunter eine sehr kurze Batterielaufzeit. Auch gab es zahlreiche Debatten um Datenschutz und Privatsphäre; Nutzer der Datenbrille in der Öffentlichkeit wurden schon mal als “Glassholes” beschimpft.
Google hatte die erste Version von Google Glass für 1500 US-Dollar verkauft, dann aber im Januar aus dem Handel genommen.

Die Neuauflage soll sobald nicht erhältlich sein. Derzeit habe Google überhaupt keine Pläne, die Glass für Anwender in den Handel zu bringen, heißt es im Blog 9to5 Google. Die neue Glass werde für die Bedürfnisse und anhand der Wünsche der professionellen Anwender entwickelt und nicht als Smartwatch-Alternative. Die Entwicklungspartner hätten für ihre Software völlig freie Hand.

Dabei habe Google zunächst geplant, auch eine Verbraucherversion der neuen Glass herauszubringen und in eigenen Läden zu verkaufen, heißt es im Wall Street Journal weiter. Doch seien diese Pläne Ende 2014 eingestampft worden. Zu dieser Zeit sei das Glass-Team aus dem “Google X“-Forschungslabor ausgezogen und der um das übernommene Startup Nest angesiedelten Smart-Home-Abteilung angegliedert worden. Deren Chef, Ex-Apple-Manager Tony Fadell, halte Hardwareentwicklungen unter Verschluss, bis sie marktreif seien. (vbr)