Google gibt Windows den Laufpass

Google will das Windows-Betriebssystem aus Sicherheitsgründen aus seinem Unternehmen verbannen. Mitarbeiter dürfen nur noch zwischen Mac OS X und Linux wählen.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Google will das Windows-Betriebssystem aus Sicherheitsgründen aus seinem Unternehmen verbannen. Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf mehrere Google-Mitarbeiter. Auslöser sei der zurückliegende Einbruch in Google-Systeme durch vermutlich chinesische Hacker. Dabei nutzten die Angreifer Lücken im Internet Explorer, um in den Windows-PC eines Mitarbeiters einzudringen. Von dort aus hangelten sich dann sogar bis zu Googles Single-Sign-On-System weiter.

Bereits seit Anfang dieses Jahres gelte eine Anweisung, wonach neu eingestellte Mitarbeiter nur noch zwischen Mac OS X und Linux wählen dürften. Google beschäftigt weltweit mehr als 10.000 Mitarbeiter. Seit längerem angestellte Mitarbeiter würden zum Wechseln motiviert, wobei viele Mac OS X wählten. Wer weiterhin mit Windows arbeiten will, benötige eine Freigabe durch Vorgesetzte.

Neue Windows-Installationen würden nur noch durch den Leiter der Informationstechnik (CIO) genehmigt. Einige Mitarbeiter seien mit dem Rauswurf von Windows zwar nicht einverstanden, allerdings würden sich vermutlich mehr Mitarbeiter beschweren, wenn man den Einsatz von Mac OS X verbieten würde, zitiert die Financial Times einen Google-Mitarbeiter. Darüber hinaus würden Mitarbeiter angeregt, Googles eigene Produkte einzusetzen, etwa das Betriebssystem Chrome OS.

Google erhofft sich von dem Schritt, Angriffe auf die Systeme seiner Mitarbeiter ins Leere laufen zu lassen, da diese in der Regel auf Windows und darauf laufende Anwendungen abzielten. Für Mac OS X und Linux gibt es so gut wie keine relevanten Schädlinge. Allerdings sind auch Linux und Mac OS X nicht unfehlbar; auch dort stopfen die Hersteller immer wieder zahlreiche Schwachstellen, für die Exploits kursieren.

Vermutlich dürfte Google mit dem Wechsel hauptsächlich nur den Angriffen von Kriminellen aus dem Wege gehen, die bei ihren mehr oder minder ungezielten Angriffe mit manipulierten Webseiten auf vorbeikommende Opfer warten müssen. Bei gezielten Angriffen haben die Hintermänner in der Regel ausgeklügelte Exploits in petto. Zuletzt zeigte beispielsweise der Hacker Charlie Miller beim Pwn2own-Wettbewerb, wie schnell sich der Safari-Browser unter Mac OS X durch eine bis dato unbekannte Lücke knacken ließ.

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(dab)