Google verkleinert Angebot in China

Der Internetdienstleister stellt in der Volksrepublik zwei nicht stark nachgefragte Dienste ein. Er beteuert aber, weiterhin in dem Land tätig bleiben zu wollen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der US-Internetdienstleister Google hat angekündigt, zwei Dienste seines Angebots in China einzustellen. Wegen zu geringer Nachfrage werde ein Dienst für Webseiten-Betreiber und eine Lifestyle-Site eingestellt. Außerdem werde Google künftig dem in China populären Online-Forum Tianya keinen Support mehr leisten, wie China Daily berichtete.

Google verspricht in seiner Ankündigung, auch weiterhin chinesischen Nutzern Dienste bereitzustellen. Das Unternehmen entwickle ständig neue Angebote, von denen sich einige als erfolgreich erwiesen hätten, andere aber nicht. Dazu zählten die beiden, die nun eingestellt werden sollen.

Der Internetdienstleister hatte im Januar angekündigt, sich nicht mehr den chinesischen Zensurbestimmungen zu beugen und erwog einen Rückzug aus der Volksrepublik. Im März begann er damit, Anfragen an google.cn an die Website in Hongkong automatisch weiterzuleiten. Chinesische Behörden hatten daraufhin angedeutet, dass mit dieser Konstruktion die für eine Geschäftstätigkeit in China nötige Lizenz wohl nicht verlängert werde. Google hob die automatische Weiterleitung auf, nun müssen Besucher von google.cn einmal klicken, um auf das Angebot in Hongkong zu kommen.

Mit dieser Lösung haben sich die chinesischen Behörden offenbar zufrieden gezeigt und verlängerten die Lizenz. Zhang Feng vom chinesischen Informationsministerium sagte nun laut China Daily in einer Pressekonferenz, Google halte sich an die Gesetze und werde vermeiden, auf Inhalte zu verlinken, die die nationale Sicherheit oder den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährdeten. Google hat nach jüngsten Zahlen auf dem chinesischen Online-Suchmarkt 27,3 Prozent Marktanteil gegenüber 32,8 Prozent Ende 2009. Der Anteil des größten Konkurrenten Baidu ist in der Zeit von 64 auf knapp 71 Prozent gestiegen. (anw)