Google vs. Microsoft: Eine neue Runde
Google-Justiziar David Drummond hat bestätigt, dass Microsoft seinem Unternehmen anbot, 882 Novell-Patente mitzukaufen. In einem Blogeintrag begründete er, warum das Angebot nicht annehmbar gewesen sei – das provozierte eine Erwiderung aus Redmond.
Der Schlagabtausch zwischen den Justiziaren von Google und Microsoft geht weiter. Google-Anwalt David Drummond sieht sich offenbar nicht von Frank Shaw und dessen Kollegen Brad Smith von Microsoft bloßgestellt. Diese hatten nach Drummonds Blogeintrag über ein angebliches Bündnis gegen Android darauf hingewiesen, dass Google Microsofts Angebot abgelehnt hat, sich am Konsortium zum Kauf der Novell-Patente zu beteiligen. Drummond blieb in einem Update zu seinem Eintrag im Google-Blog bei seinem Standpunkt: "Unsere Konkurrenten führen einen Patentkrieg gegen Android." Sie kooperierten dabei, ein Kräftegleichgewicht zu verhindern.
Google habe Microsofts Angebot ablehnen müssen, sich an der Holding CPTN zu beteiligen, schrieb Drummond. Die Holding hat 882 Novell-Patente von Attachmate gekauft, außer den Redmondern stehen auch Apple, EMC und Oracle dahinter. Drummond bestätigte damit einen Twitter-Beitrag von Brad Smith, in dem dieser den Google-Anwalt gekontert hatte. Ein gemeinsamer Kauf der Patente mit Lizenzen an ihnen für alle Beteiligte hätte nach Drummonds Ansicht dazu geführt, dass Google und Herstellern von Android-Geräten jeglicher Schutz vor Microsoft und seinen Partnern genommen worden wäre. "Für sie muss es eine geniale Strategie gewesen sein, uns dafür auch noch zahlen zu lassen", schrieb Drummond weiter. "Doch wir sind nicht darauf reingefallen."
Das US-amerikanische Justizministerium habe Googles Standpunkt bestätigt, als dessen Kartellwächter sich beim Verkauf der Novell-Patente einmischten, um zu gewährleisten, dass die Open-Source-Community weiterhin Neuerungen schaffen und konkurrieren könne, schrieb Drummond weiter. Frank Shaw ließ Drummonds erneute Einlassung nicht auf sich sitzen und schilderte in einer Reihe von Kurzmitteilungen auf Twitter seine Sicht der Dinge. Google habe Microsofts Angebot abgelehnt, weil das Unternehmen etwas erwerben wollte, was es gegen andere einsetzen könnte. Google habe nicht dabei helfen wollen, die Patentrisiken in der IT-Branche zu reduzieren. (anw)