Gründer kauft Bebo zurück
Für einen Bruchteil der Summe, die Michael Birch seinerzeit von AOL für Bebo kassierte, kauft sich der Gründer das Online-Netzwerk zurück.
Fünf Jahre nach dem Verkauf von Bebo für 850 Millionen Dollar holt sich Gründer Michael Birch die Website für eine Million Dollar zurück. Allerdings befindet sich Bebo – einer der Pioniere unter den Sozialen Netzwerken – derzeit in einem desolaten Zustand. Das Anfang 2005 gegründete Online-Netzwerk konnte nicht mit Branchenprimus Facebook mithalten und musste vor knapp zwei Monaten einen Insolvenzantrag stellen. Birch schlug in einer Auktion im Zuge des Verfahrens nach Chapter 11 zu, wie Techcrunch berichtete.
Die Aussichten für die Zukunft sind unklar. "Wir haben Bebo gerade für eine Million Dollar zurückgekauft. Können wir es neu erfinden? Wer weiß, aber es wird ein Spaß, es zu versuchen...", schrieb Birch selbst auf Twitter. Er müsste einigen Spielraum zum Experimentieren haben: Beim Verkauf an AOL im Jahr 2008 sollen Birch und seine Frau Xochi mindestens eine halbe Milliarde Dollar kassiert haben. Damals schien der Wettlauf der Online-Netzwerke noch offen und Bebo konnte mit rund 40 Millionen Nutzern mit Facebook mithalten.
Unter dem Dach von AOL ging es jedoch schnell bergab und der Konzern beschloss schon nach zwei Jahren, Bebo wieder loszuwerden. Es wurde eine beachtliche Geldvernichtung: Der Finanzinvestor Criterion soll den Zuschlag für deutlich weniger als zehn Millionen Dollar bekommen haben. Der misslungene Riesen-Zukauf soll einer der Gründe für den Abgang von AOL-Chef Randy Falco gewesen sein. (anw)