GrĂĽne: Warteschleifen noch immer zu teuer

Nach einer stichprobenartigen Untersuchung kommen Bundestagsabgeordnete der GrĂĽnen zu dem Ergebnis, dass Telefon-Warteschleifen weiterhin zu teuer sind. Auch die Regelung, die im Juni in Kraft treten wird, werde das nicht beheben.

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Trotz der geltenden gesetzlichen Neuregelung sind Telefon-Warteschleifen in Deutschland weiterhin sehr teuer. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundestagsfraktion der Grünen nach einer stichprobenartigen Untersuchung, die heise online vorliegt. In deren Rahmen seien 50 zufällig ausgewählte Service-Hotlines, zur Hälfte mit 0180-Nummern und zur Hälfte mit 0900-Nummern, zweimal angewählt worden. Verglichen wurden dann die reine Zeit in der Warteschleife sowie die dabei angefallenen Kosten.

In ihrer Stichprobe dauerte es durchschnittlich 14 Sekunden, bis nach der Verbindungsaufnahme das Anliegen mittels einer Bandansage bearbeitet wurde. Insgesamt als die teuerste Warteschleife sei die von GMX ermittelt worden. Für 9 Euro habe dort fast sieben Minuten auf einen Berater gewartet werden müssen. Das war jedoch nicht die längste Wartezeit, bei Gigaset wurden 10 Minuten gestoppt, aber dafür seien lediglich 14 Cent pro Minute berechnet worden. Im Schnitt kostete eine Anruf bei einer 0900-Nummer 1,80 Euro (in der Vergangenheit habe der Wert bei 2,50 Euro gelegen). Positiv heben die Grünen AirBerlin, die Deutsche Post und tuifly.de hervor. Bei ihnen habe man nur rund 20 Sekunden in der Warteschleife gehangen.

Hintergrund fĂĽr die Untersuchung ist die Warteschleifen-Neuregelung, die seit September 2012 in Kraft ist. Laut dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sollte damit Schluss sein mit teuren Warteschleifen, die Bundesverbraucherschutzministerin sprach gar vom "Auslaufmodell" Warteschleife. Gilt fĂĽr den Anruf kein Festpreis sind jedoch lediglich die ersten zwei Minuten kostenlos. Ab Juni 2013 mĂĽssen dann auch "nachgelagerte Warteschleifen", also erneute Wartezeiten, nachdem der Anruf entgegengenommen wurde, kostenfrei sein. FĂĽr automatische Bandansagen darf dann aber weiter Geld verlangt werden.

Bärbel Höhn, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, bezeichnete die aktuelle Gesetzeslage als Mogelpackung, weil es so viele Ausnahmeregelungen gebe, dass der Verbraucher de facto für die Warteschleife zahlt. Die Schlupflöcher würden auch im Sommer nicht völlig beseitigt, "schwarze Schafe" könnten weiter abkassieren. Sie verlangt eine glasklare Regelung: "Warteschleifen dürfen nichts mehr kosten." (mho)