HP präsentiert zentimeterflaches Edel-Notebook Spectre
HPs neuster Zugang zur Notebook-Familie Spectre ist nur einen Zentimeter flach und beherbergt dennoch leistungsstarke Core-i-Prozessoren.
Geringes Gewicht, lange Akkulaufzeit, dünnes Gehäuse und schlagartiges Aufwachen – was Nutzer von Smartphones und Tablet gewohnt sind, verlangen sie laut HP inzwischen auch, wenn sie sich ein Notebook aussuchen. Beim neuen Spectre-Notebook hat man deshalb all diese umgesetzt: Der 13,3-Zöller wiegt nur 1,1 Kilogramm und misst an der dicksten Stelle nur 10,4 Millimeter. Deckel samt Display kommen dabei auf 2 Millimeter, der Rest entfällt für den Rumpf.
Der 13,3-Zoll-Bildschirm schafft laut HP eine maximale Helligkeit von 300 cd/m2, zeigt Full-HD-Auflösung, ist dank IPS-Technik blickwinkelunabhängig und soll satte Farben darstellen. Die Oberfläche besteht der Stabilität wegen aus 0,4 Millimeter dünnem Gorilla Glas, Touch ist allerdings nicht vorgesehen: Es gäbe schlicht kein so dünnes Touch-Panel bei den Display-Zulieferern. Aus demselben Grund steht auch keine höhere Bildschirmauflösung zur Wahl. Eine Infrarot-Kamera für Windows Hello habe angesichts der gewünschten Dünnheit ebenfalls nicht in den Deckel gepasst – eine normale Kamera für Videotelefonate ist freilich an Bord.
Hinsichtlich der CPU-Performance muss man keine Kompromisse gegenüber größeren, dickeren Notebooks eingehen: HPs Ingenieure haben sich für eine Core-i-Doppelkern entschieden und nicht etwa für dessen schwächeres Geschwisterchen Core m. Zwei Lüfter und ein spezielles Kühlerdesign (Hyperbaric Cooling) sollen die Skylake-Prozessoren ausreichend kühlen. Ob dieses Versprechen gehalten wird, müssen künftige Tests zeigen.
Angesichts des dünnen Gehäuses mussten HPs Ingenieure auch Hirnschmalz in die Scharniertechnik investieren, denn für ein herkömmliches Gelenk war kein Platz. Bei Spectre drehen sich deshalb Kolbenringe im hinteren Teil des Geräts; sie erlauben einen maximalen Öffnungswinkel von 130 Grad.
HP Spectre (12 Bilder)
(Bild: HP)
Typ C fĂĽr alle(s)
Auch die Schnittstellen sind allesamt ans hintere Ende gewandert. Das neue Spectre setzt abseits einen Kopfhörerausgangs ausschließlich auf Typ-C-Buchsen und hat deren gleich drei an Bord. Alle können außer für USB-Datentransfers auch zum Akku-Laden oder zur Video-Ausgabe genutzt werden; zwei der drei Buchsen sprechen zudem Thunderbolt 3. Derzeit häufig noch benötigte Adapter auf gängigere USB-Typ-A-Buchsen oder HDMI will HP allerdings nicht mit in den Karton legen.
Trotz des dünnen Gehäuses soll die beleuchtete Tastatur Vielschreiber begeistern: Sie habe zwar nicht die üblichen 1,5 Millimeter Tastenhub, aber immerhin 1,3 Millimeter und dasselbe Druckprofil wie bei "ausgewachsenen" Notebooks. Zum Vergleich: Die oft als zu flach empfundene Tastatur des 12-Zoll-Macbooks bietet gerade einmal 0,6 Millimeter Hub. Das große Glas-Touchpad lässt sich ebenfalls herunterdrücken, während andere Hersteller bei besonders dünnen Geräten auf eine Simulation mittels Force-Touch-Vibration setzen – damit ist ebenfalls Apple gemeint.
Damit sich das Touchpad herunterdrücken lässt, hat HP auf einen Akku unterhalb des Touchpads verzichtet. Der aus vier Zellen bestehende Stromspender fülle allerdings alle anderen Leerräume aus; er soll rund neuneinhalb Stunden Laufzeit ermöglichen.
Hohe Preise
Das neue Spectre-Notebook soll in den USA ab Mai verfügbar sein; hierzulande wird es wohl im Juni erhältlich sein. In den USA werden die Preise bei 1170 US-Dollar (plus Steuern) beginnen; dann sind ein Core i5-6200U, 8 GByte Arbeitsspeicher und eine PCIe-SSD mit 256 GByte an Bord. Teurere Konfigurationen enthalten einen Core i7-6500U oder einer 512er-SSD. Die deutschen Preise beginnen bei 1500 Euro (inklusive Mehrwertsteuer); Ausstattungsdetails nannte HP bislang nicht.
Ein eigenmächtiges Aufrüsten ist nicht vorgesehen – außer den CPUs dürften also mindestens auch die RAM-Module aufgelötet sein. vPro für Business-Nutzer gibt es nicht, wohl aber ein TPM-Modul. Je nach Modell wird Windows 10 Home oder Pro vorinstalliert. Ein Downgrade auf eine ältere Windows-Version ist allerdings nicht vorgesehen; ergo wird es für Windows 7 & Co. wohl keine Treiber geben.
Das aus Aluminium und Kohlefaser bestehende Gehäuse ist regulär in Schwarz mit kupferfarbenen Akzenten gehalten. Zusätzlich legt HP zwei limitierte Sondereditionen auf, die in Zusammenarbeit mit den Designern Tord Boontje und Jess Hannah entstanden sind (siehe Bilderstrecke). Beide Sondereditionen kommen nicht in den normalen Handel, sondern werden auf dem diesjährigen Film Festival in Cannes zugunsten der Nelson-Mandela-Foundation versteigert. (mue)