Halbleiterbranche sieht 2010 als Hoffnungsjahr
Der Geschäftsfüher von Infineon gibt sich in einem Interview optimistisch, was die Entwicklung der deutschen Halbleiterbranche angeht.
Die von der Wirtschaftskrise arg gebeutelte Halbleiterindustrie in Sachsen setzt auf Optimismus und geht mit großen Erwartungen in das kommende Jahr. "Wir sehen 2010 als Hoffnungsjahr", sagte Helmut Warnecke, Geschäftsführer bei Infineon in Dresden und Mitglied des Vorstands im Branchennetzwerk Silicon Saxony , in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
"Gegenwärtig gibt es nur positive Signale." Er gehe daher von einer guten Entwicklung aus, wenngleich das Vor-Krisen-Niveau wohl nicht wieder erreicht werde. "2009 fing als Fiasko an, endet aber mit versöhnlichen Nachrichten", erklärte Warnecke. "Wir haben schon so etwas wie den Turnaround geschafft."
Das Heil der Branche sieht Warnecke in der Flucht nach vorn: Mehr Innovation, stärkere Spezialisierung und mehr kundenspezifische Angebote. Mit Standardprodukten sei der Wettkampf gegen die meist günstigere Konkurrenz aus Asien nicht zu gewinnen, betonte er. Viele Unternehmen hätten dies beherzigt und sich – abgesehen vom "schlimmen Fall" der Qimonda-Pleite – damit sehr gut geschlagen. "Die haben alle ein hartes Jahr hinter sich, aber sie gehen nun gestärkt aus der Krise hervor", so Warnecke.
Neuansiedlungen in der Größenordnung von Qimonda hält der Dresdner Infineon-Chef vorerst für unrealistisch. "Aber man darf einfach auch die Kleinen nicht unterschätzen", sagte er. Der Ausfall der Großen im Silicon-Saxony-Netzwerk sei zahlenmäßig von neuen kleinen Unternehmen kompensiert worden. Außerdem werde der Branchenfokus breiter, indem auch Unternehmen aus der Photovoltaik, dem Bereich der mikro-mechanischen Chip-Sensoren, der Software und der Photonik in den Verband integriert würden. "Wir haben hier einige 'hidden champions', Weltmarktführer, die kaum jemand kennt", versicherte Warnecke. (dpa) /
(hob)