Hamburger Körperscanner-Test wird verlängert
Das Gerät am Flughafen Hamburg soll vier Monate länger als bisher vorgesehen probeweise betrieben werden, um eine neue Software zu testen.
Der Feldtest des Körperscanners am Flughafen Hamburg wird um vier Monate bis Ende Juli 2011 verlängert. Das geht aus einer Mitteilung der Bundesinnenministeriums hervor. Als Grund nennt es eine verbesserte Software für den eingesetzten Scanner Provision ATD, die der Hersteller L3 Communications in Kürze liefern werde. Diese Software müsse im "Echtbetrieb" getestet werden.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums ist der bisherige Feldtest bei den Flugpassagieren gut angekommen. Rund 480.000 Fluggäste sollen das System freiwillig durchschritten haben. 90 Prozent der Freiwilligen sahen in dem Scanner eine Maßnahme, die die Sicherheit verbessert. "Sie haben ein gestärktes Sicherheitsgefühl und würden den Körperscanner wieder benutzen", erklärte das Bundesinnenministerium. Wie viele gefährliche Gegenstände gefunden wurden, sagte das Ministerium nicht.
Zum geplanten Ende des Feldtestes hatte zuvor der IT-Sicherheitsverband TeleTrusT vor dem Einsatz der Körperscanner gewarnt, da viele Fragen bisher ungeklärt seien. Auch sei der Zeitfaktor ein Problem, da beim Einsatz von Körperscannern nur halb so viele Passagiere getestet werden könnten wie mit der herkömmlichen Methode. Auf diese Kritik reagierte das Ministerium mit der Anmerkung, dass neben der neuen Softwareversion auch operative Punkte wie mehr Passagiere pro Stunde getestet würden.
Nach der Darstellung von L3 Communications abstrahiert die neue Software noch stärker als bisher vom Körper der gescannten Person. Die Kontrolleure sehen lediglich einen Körperdummy, an dem die Lage des identifizierten gefährlichen Gegenstandes angezeigt wird, wenn der Scanner Alarm auslöst. Wenn keine Gegenstände identifiziert wurden, wird überhaupt kein Bild mehr gezeigt, sondern der Bildschirm grün gefärbt. (anw)