High-Tech-Produkt Deodorant

Die Kosmetikindustrie gibt sehr viel Geld dafĂĽr aus, dass Mensch weniger mieft.

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Für unsere frühesten Vorfahren mag diese Duftmarke noch von Vorteil gewesen sein. Doch spätestens seitdem sich Mann und Frau auch auf andere Weise annähern können, versuchen die Menschen, gegen ihren Körpergeruch anzugehen. Schon um 1500 vor Christus sollen die Chinesen sich bemüht haben, mit einer Mischung aus Harzen und tierischen Fetten ihre Ausdünstungen zu übertünchen.

Moderne Deodorants bekämpfen Schweißgeruch dagegen auf angenehmere Art, berichtet Technology Review in einem aktuellen Report zur Antitranspirant-Forschung der Kosmetikindustrie. So enthalten Wirkstoffe der aktuellen Generation organische Aluminium- und Zirkoniumsalze, die bei Feuchtigkeit aufquellen und dann die Ausführgänge der Schweißdrüsen verstopfen. Auf diese Weise wird die Schweißproduktion um 20 bis 60 Prozent reduziert.

Doch es geht noch fortschrittlicher. Sämtliche großen Hersteller von Deos stecken viel Geld in die Forschung, mit der sie unter anderem die unter den Achseln lebenden Keime näher kennenlernen und noch besser verstehen wollen. Unilever etwa beauftragte ein Team um Iris Brune vom Center for Biotechnology der Universität Bielefeld, das Erbgut des Corynebacterium jeikeium unter die Lupe zu nehmen. "Es ging darum, herauszufinden, welche Gene unter bestimmten Bedingungen an- und ausgeschaltet sind und wie sich die Gene für Enzyme des Fettstoffwechsels gezielt stilllegen lassen", sagt Brune.

Das Hamburger Unternehmen Beiersdorf hat noch einen anderen Ansatz gewählt: Sein erklärtes Ziel ist es, Fette und Proteine gar nicht erst auf die Haut gelangen zu lassen. Gelingt das, können sie dort auch nicht von Bakterien zersetzt werden und unangenehme Gerüche entwickeln.

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(bsc)