Hoffnungen der Elektronik-Branche ruhen auf der IFA
Während die Branche insgesamt noch ganz gute Geschäfte macht, ist der Umsatz mit Unterhaltungselektronik in Deutschland im ersten Halbjahr massiv eingebrochen. Von der IFA, die nächste Woche in Berlin beginnt, erwartet die Industrie Impulse.
Die Unterhaltungselektronik-Branche hofft nach einem kräftigen Minus im ersten Halbjahr mit der IFA in Berlin auf die Trendwende. "Der Gesamtmarkt wird trotz des Minus von drei Prozent im ersten Halbjahr im Gesamtjahr um 1,3 Prozent wachsen", sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender des IFA-Veranstalters Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), am Donnerstag in Berlin. Der Umsatz werde 28,1 Milliarden Euro erreichen. Währen der Umsatz mit Hausgeräten und Telekommunikations- (+20 Prozent) sowie Informationstechnik (+4 Prozent) stieg, verzeichnet die Branche bei Unterhaltungselektronik einen regelrechten Erdrutsch.
Um knapp 20 Prozent brach der Umsatz im Segment Unterhaltungselektronik ein. Das traf die GfU zwar nicht unvorbereitet, hat aber dennoch überrascht: "Aufgrund des starken ersten Halbjahrs 2012 wurde ein deutlicher Rückgang von über 10 Prozent prognostiziert, dass dieser allerdings so groß ausfällt, ist unerwartet", sagte Kamp. "Umso mehr kommt der IFA die Rolle des Impulsgebers zu." Messe-Chef Christian Göke ist sich dieser Rolle bewusst: "Es gibt bei der IFA mehr globale Produktvorstellungen als je zuvor. Damit hat sich die IFA in den letzten Jahren zur globalen Leitmesse für Consumer Electronics und Elektro-Hausgeräte entwickelt.“
Auf der Funkausstellung IFA präsentieren vom 6. bis 11. September mehr als 1400 Aussteller ihre Neuheiten, darunter auch Hausgeräte. Die Messe wächst weiter: Für den Jahrgang 2013 melden die Veranstalter 145.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, das sind 2 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Das Berliner Messegelände platzt damit aus allen Nähten, erneut musste temporäre Ausstellungsfläche in den Außenbereichen geschaffen werden, um die Nachfrage zu stillen.
Mit dem Neubau des neuen Kongress- und Ausstellungszentrums City Cube sollen die Platzprobleme der Messe schon bald der Vergangenheit angehören. Auf dem Gelände der ehemaligen Deutschlandhalle entstehen 12.000 Quadratmeter Austellungs- und Veranstaltungsfläche auf zwei Ebenen. Im Juni war Richtfest auf der Baustelle, im März 2014 soll eröffnet werden. Für die nächste IFA steht der City Cube dann zur Verfügung. Berliner befürchten allerdings, das mit dem Neubau das Schicksal des betagten ICC besiegelt ist. Die Messegesellschaft würde das sanierungsbedürftige "Raumschiff" aus den 1970er Jahren am liebsten loswerden. (vbr)