Holographische Disk aus Japan

Die japanische Forschungsfirma Optware hat nach eigenen Angaben eine holographische Speicherscheibe in DVD-Größe mit 200 GByte Speicherkapazität entwickelt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die japanische Forschungsfirma Optware hat nach eigenen Angaben eine holographische Speicherscheibe in DVD-Größe mit 200 GByte Speicherkapazität entwickelt. Der Prototyp, von dem die Japaner angeblich Daten mit einer Geschwindigkeit von einem GByte/s auslesen können, soll am 16. und 17. September in Paris vorgeführt werden. Ein kommerziell verfügbares Laufwerk will Optware 2006 vorstellen.

In einem Holo-Laufwerk wird die Bit-Information seitenweise in das Medium geschrieben -- eine Speicherseite besteht in der Regel aus einer Matrix aus undurchsichtigen und lichtdurchlässigen Punkten. Das Hologramm einer Datenseite entsteht, wenn ein Laserstrahl, der das Original-Bitmuster durchdringt, im Speichermedium mit einem Referenzstrahl gleicher Wellenlänge und fester relativer Phasenlage zusammentrifft. In computergenerierten Hologrammen wird dieses Muster nicht optisch erzeugt, sondern berechnet. Zum Auslesen muss man das Speichermedium wieder mit dem Referenzstrahl beleuchten. Die extrem hohe Speicherdichte wird erzielt, indem man mehrere Hologramme in einem Volumenelement abspeichert und dabei beispielsweise den Einfallswinkel, die Phase oder die Wellenlänge der Laserstrahlen variiert (Multiplexing).

Optware hat nun nach eigenen Angaben eine Technik entwickelt, bei der zwei unterschiedlich polarisierte Laserstrahlen in einer optischen Bahn geführt werden. Auf diese Weise kann man nach Angaben der Japaner ein sehr kompaktes Laufwerk realisieren. In die Holo-Scheibe haben die Optware-Entwickler außerdem eine Zwischenschicht eingezogen, die wellenlängenabhängig reflektiert. Auf diese Weise kann man mit einem roten Laser die Pits und Lands vorformatierter Medien abtasten -- der grüne Laser, den man zum Auslesen verwendet, wird jedoch von dieser Schicht reflektiert, so dass das Datensignal nicht von den Führungsinformationen gestört wird.

Zuletzt hatte NTT im Februar die Entwicklung eines holographischen Speichers vermeldet, bei dem ein GByte auf einer Fläche von 25 mm × 25 mm gepeichert werden soll. (wst)