IBM investiert 100 Millionen US-Dollar in Forschung fürs Gesundheitswesen

Der US-amerikanische IT-Konzern will das Gesundheitswesen weltweit modernisieren. Dabei helfen sollen eigene Forscher, Partnerunternehmen, Behörden, Hochschulen sowie neu angeworbene medizinische Fachkräfte.

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Der US-amerikanische IT-Konzern IBM will in den kommenden drei Jahren 100 Millionen US-Dollar in ein Projekt investieren, das die Modernisierung des Gesundheitswesens weltweit voranbringen soll. Daran arbeiten sollen laut Mitteilung gut 100 Wissenschaftler aus unternehmenseigenen Instituten in Melbourne und Taipeh sowie medizinische Fachkräfte, die eigens dazu angeworben werden sollen. Außerdem sucht IBM nach Partnern in der Wirtschaft sowie in Behörden und Hochschulen. In China arbeitet IBM bereits mit der Klinik der Universität Peking zusammen.

In dem Projekt sollen – unter anderem mit Hilfe von Cloud Computing – Methoden entwickelt werden, mit denen medizinische Daten so aufbereitet werden können, um effiziente, für den Einzelfall geeignete Therapien zu ermöglichen. Dabei hat IBM ein besonderes Augenmerk auf die Service-Qualität, die durch vereinfachte Prozesse verbessert werden soll. Das Gesundheitssystem solle seine Kostengrundlage nicht mehr allein an seinem Aufwand für medizinische Leistungen messen, sondern künftig eher am therapeutischen Erfolg. Der Schutz der Privatsphäre der Patienten werde unbedingt beachtet, beteuert IBM.

Zusammen mit der Universität Peking hat der Konzern nach eigenen Angaben ein System namens evidence-based Patient Centric Care (ePC3) entwickelt, das unter anderem zentral geführte elektronische Patientenakten ermögliche. Diese sollen den Patienten während des gesamten Behandlungsprozesses begleiten und auch mobil abrufbar sein. Damit soll das Problem behoben werden, dass die an einer Therapie beteiligten Stellen wie Krankenhäuser, Arztpraxen und Krankenversicherungen jeweils ihre eigenen Unterlagen führen. Das koste Zeit und Geld. ePC3 soll vor allem chronisch Kranken zugutekommen.

In China sei medizinische Versorgung vor allem in entlegenen Regionen teuer, falls sie überhaupt verfügbar sei, heißt es weiter in einer IBM-Mitteilung. Die chinesische Regierung wolle 850 Milliarden Yuan (98 Milliarden Euro) für die Reformierung des Gesundheitswesen bereitstellen, um die medizinische Versorgung der 1,3 Milliarden Einwohner des Landes zu verbessern beziehungsweise zu ermöglichen.

Es sei denkbar, dass mit Hilfe von ePC3 in Zukunft Patienten ständig medizinisch überwacht würden. Mobile Geräte speisten dann ständig zum Beispiel Körpertemperatur, kardiologische Daten und den Blutzuckerspiegel in das System ein. Falls irgendwelche Auffälligkeiten aufträten, würde es Alarm schlagen und geeignete medizinische Fachkräfte benachrichtigen. (anw)