IDF: Intel plant noch winzigere, billigere Mini-PCs

Künftig soll es NUC-Versionen mit einem Gehäusevolumen von weniger als 0,3 Litern geben, die sich mit einem USB-Netzteil begnügen – aber auch kaum noch erweiterbar sind.

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So könnte Intels neuer Mini-NUC aussehen.

(Bild: Intel)

Auf der Entwicklerkonferenz IDF erläutert Intel, wie Desktop-PCs der Baureihe "Next Unit of Computing" (NUC) noch weiter schrumpfen können. Gleichzeitig sinken auch Materialkosten und Leistungsaufnahme – ein solcher x86-PC für einfache Aufgaben könnte wohl auf rund 100 Euro kommen und sich mit einem USB-Netzteil begnügen oder sich gar aus dem USB-Port eines TV-Gerätes speisen lassen.

Mit der Reduzierung von Stellfläche, Volumen, Materialeinsatz, Energiebedarf und Kosten gehen aber auch Nachteile einher: Die Performance sinkt und es gibt nur wenige Möglichkeiten zur Erweiterung, wie es sich auch bei der Zbox Pico von Zotac zeigt, in der Tablet-Technik steckt.

Konkret plant Intel, bei den kommenden Winzlingen das Gehäusevolumen der bisher verkauften NUCs um fast die Hälfte auf weniger als 0,3 Liter zu schrumpfen. Die Stellfläche würde dann rund 12 Zentimeter × 7 Zentimeter betragen, die Bauhöhe etwa mehr als 3 Zentimeter.

Die Kunst des Weglassens: Außer dem SoC mit CPU, GPU und Chipsatzfunktionen sind auf der Mini-NUC-Platine auch RAM und eMMC-Flash aufgelötet.

(Bild: Intel)

In einer Präsentation auf dem IDF erklärt Intel, wie ein passendes Mainboard – es trägt wohl den Codenamen Ninipi Lake – aussehen könnte: Außer dem Atom-SoC sind wie bei Tablets und Smartphones auch Haupt- und Massenspeicher fest aufgelötet in Form von vier DDR3L-Speicherchips und einem eMMC-Flash-Modul. Ein M.2-Steckplatz auf der Unterseite der Platine steht für interne Erweiterungen bereit, üblicherweise wohl für ein WLAN-/Bluetooth-Kärtchen. (Gigabit-)Ethernet ist aber auch vorhanden, man könnte also auch eine M.2-SSD stecken, die es in SATA- und PCIe-Versionen gibt.

Leider nannte Intel keine konkreten Termine für derartige Mini-Rechner; die nächste NUC-Generation mit 14-Nanometer-SoCs wird aber wohl erst 2015 starten, die noch kompakteren Typen sind also wohl frühestens in rund einem Jahr zu erwarten.

Intel schätzt den Markt der Mini-PCs auf etwa 4 Millionen Stück in diesem Jahr, erwartet aber bis 2018 eine Verdopplung der Stückzahl. Damit dürfte der Anteil von Mini-PCs am Desktop-PC-Markt grob geschätzt von unter 5 auf rund 15 Prozent wachsen, wenn man den Zahlen von Gartner vertraut. Dort wird für 2014 ein Absatz von 276 Millionen Desktop-PCs und Notebooks erwartet – geschätzte 40 Prozent Desktop-Anteil würden 110 Millionen Geräten entsprechen. Einen gewissen Anteil am Billig-PC-Wachstum dürften auch Chrome-Boxen mit dem Google-Betriebssystem Chrome OS haben. (ciw)