IDF: Mehr Details zum SATA-6G-Nachfolger SATA Express
Noch gibt es keine Termine, aber "sobald Bedarf besteht", soll SATA Express die heutigen Serial-ATA-Verbindungen beerben.
Der bereits anlässlich des Flash Memory Summit knapp angekündigte SATA-6G-Nachfolger SATA Express wird die Technik von PCI Express (3.0) zur Datenübertragung nutzen. Nun haben Entwickler der Firma Intel, die maßgeblich in den Industriegremien für PCI, PCI Express, Serial ATA und NVM Express (NVMe) mitmischt, auf dem Intel Developer Forum (IDF) mehr Details zu SATA Express verraten. Demnach setzt die Schnittstelle auf die mit NVM Express spezifizierten Konzepte. Außerdem gab es ein erstes Bild eines möglichen Mainboard-Steckverbinders, der alternativ zu einem SATA-Express-Stecker auch SATA-Stecker aufnimmt.
In Betriebssysteme, Bootloader und UEFI-Firmware integrierte NVM-Express-Treiber lösen das Problem des fehlenden Storage-Hostadapters – bei Serial ATA sitzt dieser ja noch zwischen PCIe-Port und Massenspeicher. In einer Übergangsphase, schätzt Intel, dürfte Software-AHCI zum Einsatz kommen. Native NVM-Express-Massenspeicher dürften sich in Desktop-PCs und Notebooks erst dann durchsetzen, wenn Windows einen Standardtreiber dafür enthält – so, wie der SATA-AHCI-Treiber seit Windows Vista eingebaut ist. Die Intel-Entwickler erinnern an die Übergangsphase der ersten Serial-ATA-Spezifikation, als noch der IDE-kompatible Betriebsmodus zum Einsatz kam.
NVMe verspricht Verbesserungen besonders in Bezug auf die Zahl der Ein-/Ausgabeoperationen pro Sekunde (IOPS) und für Multi-Core-Prozessoren. Die Datentransferrate der ersten SATA-Express-Generation, die mit PCIe 3.0 arbeitet, liegt mit 1 GByte/s um zwei Drittel höher als bei SATA 6G (600 MByte/s). NVM-Express-Massenspeicher können aber auch in Form von PCIe-Steckkarten erscheinen, die mehr als eine PCIe-Lane nutzen. Intel verweist aber auch auf besonders kompakte Bauformen wie mSATA, die statt SATA leicht auch PCIe als Interface nutzen könnten. Unklar scheint noch, ob Serial ATA Express künftig als SATAe abgekürzt werden wird – es besteht ja Verwechselungsgefahr mit external SATA (eSATA).
In einem PDF-Dokument erläutert die SATA-IO die Beweggründe, weshalb man statt SATA 12G nun auf SATA Express setzt: Es gebe nur eine vergleichsweise kleine Zahl an Massenspeichern und Anwendungsfällen, die von Geschwindigkeiten jenseits von SATA 6G profitieren (im Klartext: teure Solid-State Disks, SSDs). Der Aufwand für die Entwicklung von SATA 12G wäre aber immens gewesen und hätte sich nur für ein vergleichsweise kleines Marktsegment nicht gelohnt. Für große Server sind bereits die ersten SAS-12G-Prototypen erschienen. (ciw)