Intel drängt noch stärker in Autos
Damit die eigenen Prozessoren noch häufiger in Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommen, legt Intel einen 100-Millionen-Dollar-Fonds auf und gründet in Karlsruhe ein Automotive-Entwicklungszentrum.
Intels Investitionssparte Intel Capital hat einen 100 Millionen US-Dollar schweren Fonds aufgelegt, der auf Automobil-IT zielt: Der Intel Capital Connected Car Fund soll über die nächsten vier bis fünf Jahre in Hersteller und Entwickler von Hardware, Software und Dienstleistungen aus dem sogenannten Automotive-Bereich investieren. Gleichzeitig hat Intel in Karlsruhe sein weltweites Automotive Innovation and Product Development Center gegründet, das eng mit Uni-Instituten und Fahrzeugherstellern zusammenarbeiten soll.
Heutzutage stellt Intel vor allem die Prozessoren und Systems-on-Chip der Atom-Familie für Embedded Systems oder In-Vehicle Infotainment (IVI) in den Vordergrund. Doch Intel hat jahrzehntelange Erfahrungen mit der Automobilelektronik: Mikrocontroller der Baureihe MCS-96 steckten schon in den 80er-Jahren in Steuergeräten für Einspritzanlagen, NOR-Flash etwa aus der Fab in Israel kommt in Kraftfahrzeugen zum Einsatz und Intel-Chips rechnen auch in manchem ABS-Controller. Gemeinsam mit Philips hat Intel 1987 einen ersten Chip für den von Bosch entwickelten CAN-Bus gefertigt. Seit 2005 kooperiert Intel mit BMW und seit 2006 auch mit Harman. Harman wiederum entwickelt Navis und Infotainment-Systeme für den werksseitigen Einbau mit Atom-Prozessoren, die bei BMW und Mercedes zum Einsatz kommen sollen. Den Konkurrenten Audi beziehungsweise den VW-Konzern konnte hingegen Nvidia vom Tegra überzeugen. (ciw)